Freitag, 20. Juni 2014

Österreich


Österreich. Binnenland 8,6 Millionen Einwohner, Berlin hat über 3 Millionen und Istanbul über 14 Millionen. Sprache: österreichisches Deutsch. 
Die österreichische Mentalität – gewöhnungsbedüftig.
Überwiegend mürrisch, manchmal überschwenglich freundlich.
Bei unseren häufigen Radtouren guckten die meistens so, wie Hans meinte, als hätten sie 10 Minuten vorher ihr Portemonnaie verloren. Wir guckten ihnen ins Gesicht, grüßten und sie guckten, als würden sie uns nicht sehen. Andere hingegen winkten und riefen Griast euch. Doch das war die absolute Minderheit.

Österreich also. Ein Land mit wunderschöner Landschaft, interessanter Geschichte, vielen Bergen und dem Donauradweg. Der vielgepriesene. Oft ist er auch schön, oft fährt man jedoch direkt neben der Nationalstraße und der Eisenbahn. Oft fährt man durch viel von nichts (siehe Einwohnerzahl), aber mit vielen anderen, denn der Radweg ist sehr stark frequentiert.

Wir beradlten ihn bei Naarn (hä?), in der Nähe von Perg (hä?) ca. 35 km hinter Linz (ah ..) in Richtung Wien (ah, jetzt ja!). Naarn im Machland, um genau zu sein. Ein Netter Stellplatz auf dem Pferdehof, mit eben Pferden - roch man Gott sei Dank nicht -, vielen Fliegen, Hühnern (dankbare Abnehmer für Essensresten, einer kleinen sehr mageren, jedoch sehr verfressenen Katze auf einem Mostheurigenhof. Apfel- und Birnenmost. Der Birnenmost ging so, der Apfelmost mit Apfelsaft gemischt war gut, besonders gut gekühlt.
Wir fuhren die Donau hoch, wir fuhren sie runter, wir fuhren links von ihr und rechts von ihr. Was wir allerdings nicht erfuhren, war wo denn die ganzen Schiffe blieben. Es werden doch überall Donaukreuzfahrten von Passau bis Wie oder Budapest angeboten, aber wir haben da nie ein Schiff gesehen. Es wird wohl einen unterirdischen Kanal geben oder die werden bei Linz hochgebeamt und in der Wachau wieder runtergebeamt.

Nicht weit von Naarn liegt Mauthausen. Wiedermal so ein netter idyllischer Ort, direkt an der Donau gelegen. Hübsche Häuser, viele Touristen und dem größten KZ Österreichs.
Am 05. Mai 1945 wurde es von den Amerikanern befreit und da wir Ende Mai da waren, konnte man vor den unzähligen Gedenktafeln noch die Kränze und Gebinde sehen, die dort anläßlich der Jahrestages der Befreiung niedergelegt worden sind. Im Gegensatz zu Dora -Mittelbau und Buchenwald waren dort einzelne Baracken noch erhalten. Ebenso konnte man die Gaskammer und die Verbrennungsöfen besichtigen. In einem Raum vor den Verbrennungsöfen hat man Tische aufgestellt, auf denen die Namen aller Menschen waren, die dort umgebracht wurden. Ebenso sind dort zwei Bücher, zwei Totenbücher mit den Namen. Außerhalb des Lagers befindet sich die Todesstiege. 186 unregelmäßige Stufen über 31 Meter. Sie verband das Lager mit dem Steinbruch. Sie war auch der Ort, an dem viele Menschen ermordet wurden.

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