Österreich.
Binnenland 8,6 Millionen Einwohner, Berlin hat über 3 Millionen und
Istanbul über 14 Millionen. Sprache: österreichisches Deutsch.
Die
österreichische Mentalität – gewöhnungsbedüftig.
Überwiegend
mürrisch, manchmal überschwenglich freundlich.
Bei
unseren häufigen Radtouren guckten die meistens so, wie Hans meinte,
als hätten sie 10 Minuten vorher ihr Portemonnaie verloren. Wir
guckten ihnen ins Gesicht, grüßten und sie guckten, als würden sie
uns nicht sehen. Andere hingegen winkten und riefen Griast euch. Doch
das war die absolute Minderheit.
Österreich
also. Ein Land mit wunderschöner Landschaft, interessanter
Geschichte, vielen Bergen und dem Donauradweg. Der vielgepriesene.
Oft ist er auch schön, oft fährt man jedoch direkt neben der
Nationalstraße und der Eisenbahn. Oft fährt man durch viel von
nichts (siehe Einwohnerzahl), aber mit vielen anderen, denn der
Radweg ist sehr stark frequentiert.
Wir beradlten ihn bei Naarn (hä?), in der Nähe von Perg (hä?) ca. 35 km hinter Linz (ah ..) in Richtung Wien (ah, jetzt ja!). Naarn im Machland, um genau zu sein. Ein Netter Stellplatz auf dem Pferdehof, mit eben Pferden - roch man Gott sei Dank nicht -, vielen Fliegen, Hühnern (dankbare Abnehmer für Essensresten, einer kleinen sehr mageren, jedoch sehr verfressenen Katze auf einem Mostheurigenhof. Apfel- und Birnenmost. Der Birnenmost ging so, der Apfelmost mit Apfelsaft gemischt war gut, besonders gut gekühlt.
Wir
fuhren die Donau hoch, wir fuhren sie runter, wir fuhren links von
ihr und rechts von ihr. Was wir allerdings nicht erfuhren, war wo
denn die ganzen Schiffe blieben. Es werden doch überall
Donaukreuzfahrten von Passau bis Wie oder Budapest angeboten, aber
wir haben da nie ein Schiff gesehen. Es wird wohl einen
unterirdischen Kanal geben oder die werden bei Linz hochgebeamt und
in der Wachau wieder runtergebeamt.
Nicht
weit von Naarn liegt Mauthausen. Wiedermal so ein netter idyllischer
Ort, direkt an der Donau gelegen. Hübsche Häuser, viele Touristen
und dem größten KZ Österreichs.
Am
05. Mai 1945 wurde es von den Amerikanern befreit und da wir Ende Mai
da waren, konnte man vor den unzähligen Gedenktafeln noch die Kränze
und Gebinde sehen, die dort anläßlich der Jahrestages der Befreiung
niedergelegt worden sind. Im Gegensatz zu Dora -Mittelbau und
Buchenwald waren dort einzelne Baracken noch erhalten. Ebenso konnte
man die Gaskammer und die Verbrennungsöfen besichtigen. In einem
Raum vor den Verbrennungsöfen hat man Tische aufgestellt, auf denen
die Namen aller Menschen waren, die dort umgebracht wurden. Ebenso
sind dort zwei Bücher, zwei Totenbücher mit den Namen. Außerhalb
des Lagers befindet sich die Todesstiege. 186 unregelmäßige Stufen
über 31 Meter. Sie verband das Lager mit dem Steinbruch. Sie war
auch der Ort, an dem viele Menschen ermordet wurden.
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