Sonntag, 17. Mai 2015

Nimm mich mit Kapitän....

Nimm mich mit Kapitän ... oder Opa komm bald wieder


Die Mosel war diesmal angesagt, aus Übungsgründen. Ich sollte anlegen, ablegen, aufstoppen und MOB üben. Habe ich auch schon alles gemacht.
Die erste Station war Güls. Kennt ihr nicht? Macht nix, wir bis dahin auch nicht. Untergekommen waren wir im Hafen des Motorbootservice Röhrig. Günstigerweise konnte man da auch mit dem Womi unterkommen. Es sah sehr hüsch aus. Man konnte auf die beginnenden Weinberge der Mosel gucken, auf die Mosel selber auch, samt Schiffen die da entlang schipperten. Große und kleine.



Bevor wir jedoch selber  schippern konten, mußten wir erst Wasser lassen, bzw. zu Wasser lassen. An unserem Platz gab es keine Slippanlage, also stand kranen auf dem Plan. Es war sehr aufregend und interessant zu beobachten. Mit einer Art Gabelstabler wurde das Boot samt Trailer zum Kran gebracht . Dann kamen stabile Gurte unter und um den Rumpf und das Ganze ging in die Höhe. Dies alles fand noch in der Halle statt. Danach ging es nach draußen und Savoir vivre würde sanft und behutsam in die Mosel gehievt. Die ganze Prozedur dauerte vielleicht 15 Minuten.






 
Tags darauf haben wir die drei Flüße Kreuzfahrt gemacht. Von der Mosel durch die große Schleuse in den Rhein. Da der Rhein ein ganz anderes Kaliber als die Mosel ist, war ich doch ganz froh, 
(soll man manche Bilder wirklich veröffentlichen?????)
 daß der Himmelsstern fuhr und nicht ich (er wahrscheinlich auch).


Feste Ehrenbreitstein samt Gondel

Am Deutschen Eck vorbei und noch ein Stück bergab ging es in die Lahn, jedoch nicht weit, da schnell die erste Schleuse kam. Und ohne Unterlagen, sprich Karten und Infos sollte man keine unbekannten Flüsse befahern .......



Wieder zum Deutsche Eck samt Kaiser und Hinweistafeln  ........

 .... wie z.B. Überholverbot, Halteverbot und Funkhinweis. Wie man liest, habe ich gelernt!!!












Robby Tobby und das FliWaTüt


Da haben wir das Böötchen jetzt schon seit einigen Monaten und nun erst stellen wir fest, daß wir ein FliWaTüt haben.



unser savoir vivre kann Tüt


... kann Wa

... und kann Flie..gen!!!!


Samstag, 21. Juni 2014

Dunkle Nächte

 "Wo war noch der Ort, an dem wir mal die Wohnmobile an der Donau gesehen haben?" der Schatzi wollte nämlich nochmal an die Donau, des Radfahrens wegen. "Auf jeden Fall auf der anderen Seite von Inzell Richtung Linz im großen Nichts war das doch, nicht wahr?" Hmm, gesehen hatte ich in auch, die Ortsangabe stimmte auch, aber sonst wußte ich nix. Also haben wir gesucht. Vom Berg runter - man konnte dabei so schön in die kleinen Täler mit den Bauernhöfen und winzigen Örtchen gucken. Eins Kilometerweit von dem anderen entfernt. Wie lernt man da jemanden kennen? Egal.
Vom Berg runter an die Donau - falsch, Berg wieder hoch, Berg runter an die Donau - falsch, die im Ort ausgestellte Rad- und Wanderkarte zur Hilfe herangezogen, Berg wieder hoch, Berg wieder runter unter der Brücke her 6 km nach rechts Richtung Gasthof Exlau samt Wikingerdorf - richtig.
Das Wikingerdorf war ein Eventhappening der Hofes. Es standen da drei Buden in Wikingermanier und auf der Donau war ein Wikingerschiff. Am nächsten Tag sollte eine Gruppe kommen, die so ein Ereignis gebucht hatten. Es war lustig anzusehen.

 

Während der sechs Kilometer sind uns nur Radfahrer begegnet und 4 Häuser haben wir rechts liegen lassen. An dem Gasthof war jedoch kein Stellplatz, als wir die Womi vor zwei Jahren da stehen haben sehen, fand da wohl eine Geburtstagsfeier statt. Aber wir durften trotzdem bleiben.
Während der Himmelsstern wieder Marmelade kochte (auf einem Erdbeerfeld hatten wir 4,5 kg Erdbeeren gepflückt), saß ich Erdbeeren fressend unter dem blauen Himmel an der OP-grünen Donau - das war eine Vorstufen vom Paradies!


Hier kam übrigens Schiff an Schiff - schwarze = Frachter und weiße = Passagierdampfer.
Wie gesagt rechts von uns war der nächste Ort 6 km entfernt und links war der nächste ebenfalls ca. 6 km entfernt. Und in unmittelbarer Nähe nur der Gasthof. Als wir spät Abends mal rausguckten sah man nichts - rein gar nichts! Ein wenig waren die Umrisse der Berge zu sehen, es hat was, muß ich sagen.
Am nächsten Tag war - na was wohl, Radfahren angesagt. Nebenbei, mein Po ist schon ganz platt, aber ich habe braune Füsse bekommen!! Es ging erst rechts die Donau runter, dann auf eine Fahrradfähre und links die Donau wieder hoch, wo wir in Inzell wieder mit der Fähre auf die andere Seite wollten. Die Fähre kam aber nicht also sind wir bis zum übernächsten Haltepunkt gefahren und von dort aus übergesetzt und zurück zum Gasthof. Glück gehabt, denn kaum waren wir drinnen
kam ein tüchtiger Regenguß.
Womi fast nah
Kochen brauchten wir an diesem Abend übrigens nicht. Wir hatten Stelzen vorbestellt, sprich Haxen. Naiverweise hatten wir zwei bestellt. Davon haben wir dann mehre Tage gegessen. Auf Butterbrot und als Gulasch zubereitet. Aber lecker waren sie.



Womi nicht ganz so nah

Herrschaftliches und kriegerisches

Ganz in der Nähe der ungarischen Grenze liegt Schloß Esterhazy, genau genommen Schloß Esterhazy in Fertöd. Auf dem dazugehörigen Parkplatz mußte man erst ein Parkticket bei einer Schneidezahnlosen Frau kaufen ( Helgi, was mach denn dein Zahnbruch überhaupt??) und dann konnte man sich dem touristischen Nippes widmen - oder auch nicht. Wir haben auf dem Rückweg leckere Erdbeeren gekauft. Unsere Marmelade ging nämlich zu Neige. Der ein oder andere Leser weiß ja, daß wir immer mit Gelierzucker, Stampfer und leeren Gläsern verreisen.
Schloß Esterhazy konnte man leider nur von außen besichtigen, da an dem Tag Ruhetag war.
 Es ist hübsch renoviert worden, die Nebengebäude warten noch auf den Zustand der Erneuerung.

Ich weiß über das Schloß nur, das Joseph Hayden einige Zeit da war, ebenso wie in Schloß Esterhazy in Eisenstadt.



von und zu´s unter sich

Gott sei Dank, müssen wir da nicht Rasen mähen


Auf dem Weg nach Fertöd sind wir in Andau gewesen. Sagte uns genau so wenig wie wohl den Meisten von euch. 1956 sind während des Ungarischen Volksaufstand über 180.000 Menschen über die sogenannte "Brücke von Andau"
 



 nach Österrecih geflohen. Der Weg von der Brücke bis Andau ist 9 km lang und wird jetzt "die Fluchstraße " genannt. Künstler aus alles Welt haben hier Skulpturen aufgestellt. Viele sehen auch heute noch sehr einducksvoll aus, andere hingegen sind verwittert oder zerfallen. Ob bewußt oder unbewußt wissen wir nicht.















Pannonien


Das schöne am Neusiedler See ist unter anderem, daß man stundenlang bequem radfahren kann. Auf der Ungarn zu gewandten Seite ist es flach auf der andern Seite kann es hügelig werden. Da wir in Podersdorf standen, waren wir auf der sicheren Seite. Was ich nicht wußte ist, daß das Burgenland erst 1920 zu Österreich kam, vorher war es ein Teil Ungarns. Die Goten waren schon da, die Langobarden und Karl der Große schickte die Bayern hier hin ( jetzt wissen wir endlich, warum die Mentalität so ist, wie sie ist!). Bekannt ist die Gegend auch unter dem Namen Pannonien, was ich persönlich sehr hübsch finde.
Das Gebiet um den Neusiedler See ist seit 2001 UNESCO Welterbe und ein Nationalpark.

Adebare gab es viele
der Pflücker pflückte außerhalb der verbotenen Zone


 Der See ist fast vollständig von einem Schilfgürtel umgeben. Und doch ist es ein großer Badesee. Jedoch muß man von allen Orten noch einige Kilometer fahren, um zum Ufer zu gelangen.
 
Es ist eine Multi - Kulti Gegend, es gibt Ungarn, Kroaten, Romanen, Burgenland-Kroaten, Slowaken und dann und wann zwei deutsche Touristen vom Niederrhein.

 


Die waren bei einem Winzer untergekommen, den sie vor 2 Jahren schonmal kennengelernt haben. Man steht zwischen den Weinreben, guckt sich an, wie das wächst, was man abends trinkt und freut sich seines Daseins. Obendrein waren wir in Podersdorf, dem einzigen Ort am See, der einen direkten Zugang zum Wasser hat. Was uns jedoch egal war, denn wir wollten nicht baden, sondern radeln. Und das taten wir. Täglich, kilometerweit. Und für jede 10 erradelten Kilometer gab es eine Eiskugel. Trotz der 50 km, die wir stellenweise fuhren, hörten wir aber bei 3 Kugeln auf und die Leckersten gab es in Illmitz auf dem Markt gegenüber von der St. Bartholomäus Quelle (kühlen, leicht salzigen Quellwasser, welches Flaschenweise von den Menschen abgefüllt wurde, bei Hitze gar nicht so schlecht). Wir haben mal Mozart probiert - lecker!

Pusta


Es war tagelang sehr heiß, so heiß, daß wir abends kalt geduscht haben und das Womi erst gegen 1 Uhr nachts etwas abkühlte. Ich weiß nicht, wieviel Wasser wir gesoffen haben.

Einmal sind wir um gut 1/3 des Sees gefahren, sozusagen op dä schäl sick. Vor hatten wir, bis nach Rust zu radeln, um dann mit der Fähre wieder nach Podersdorf zurück zu schippern, doch in Purbach fing ich an zu schwächeln. Mir wurde etwas flau im Magen und leicht schwindelig. Da ich als 20 jährige einmal einen Sonnenstich hatte, der mich zwang fast eine Woche flach zu liegen, sind wir jedoch wieder nach Breitenbrunn zurück und haben da die Fähre genommen. Nach 2 Flaschen Wasser und einer Stunde im Schatten ging es mir allerdings wieder besser.

Purbach







Bratislava




In der Nähe von Deutsch-Jahrndorf liegt Pama und in Pama hält der Zug nach Bratislava. Und in dem Zug saßen eines Tages wir. Bei starkem Gegenwind mußten wir 9 km in 25 Minuten schaffen, da Beppo nicht genau wußte, wann der Zug abfuhr. So gegen Halb, meinte er. Doch wir haben es rechtzeitig geschafft. Nun noch schnell gucken, wann der Zug tatsächlich losfuhr und Ticket kaufen. Dabei half uns eine sehr nette und hübsche Slowakin. Ich habe sowieso festgestellt, das die Slowakinnen sehr hübsch sind - und so schlank! Wenn also einer der lesenden Herren mal was noch hübscheres sehen möchte, als die Geliebte (obwohl das ja kaum möglich ist) dem rate ich, in die  Slowakei zu fahren. Endstation für uns war der Bahnhof Petrzalka. Er liegt schätzungsweise 20 Minuten Fußweg von der Altstadt entfernt. Unsere Reisebegleiterin meinte, wir sollten besser mit dem Bus fahren. Sie sagte uns, wo wir das Ticket kaufen müssten, mit welcher Linie wir fahren sollten und überhaupt, sie fuhr noch mit uns! Als wir aus den Bus stiegen, zeigte sie uns wiederum, wo die Bushaltestelle für die Rücktour ist und brachte uns direkt zur Altstadt. Wir sind immer noch begeistert..

Ehrenbürger von Bratislava ist Vaclav Havel, Schriftsteller, Staatspräsident der Tschecheslowakei und Menschenrechter.
Bratislava ist eine junge, quirlige Stadt. Zumindest was wir gesehen haben, erschien uns so. Viele junge Menschen, Straßencafés, Restaurant und Museen. Die Allstadt ist auf jedenfall einen Besuch wert. Man sieht noch viel aus der K und K Zeit,so z.B. der Martisn Dom in dem zwischen 1563 und 1830 die Habsburger  zu König und Königinnen  von Ungarn gekrönt wurden, Wie Maria Theresia am 25.06.1741. Uns Sissi wurde in Budapest zur ungarischen Königin gekrönt, doch das nur am Rand.

nicht nur die Slowakinnen sind nett anzusehen!!!





ruhige Plätze gab es auch
                                                                                                                                                                    





gekrönte Füße!!!!!!!!!!!!


Zum Schluß haben wir noch für das Abendessen eingekauft. Die Metzgereien sehen schon etwas anders aus, als wir sie kennen. Und die Kasse ist in einem extra Kabuff, aber die Sachen waren sehr lecker.


Dreiländer Eck


Der Stellplatz von Deutsch Jahrndorf liegt relativ mittig im Ort, was keine große Kunst ist, da Deutsch-Jahrndorf  mit knapp 600 Einwohnern relativ klein  ist. Und einer davon ist Beppo, der Platzwart. Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, daß er ein Verwandter von Hans Moser ist, den er spricht bzw. nuschelt genauso. Der Platz ist das Eigentum von Beppo und wird von ihm gehegt und gepflegt und das meine ich nicht ironisch. Er kümmert sich wirklich sehr darum, ebenso um die Wohnmobilisten. Er schaut jeden Tag nach dem rechten und danach ob auch jeder die erwünschte Spende in den dafür vorgesehenen Spendentopf wirft. Offiziell ist der Platz zwar kostenlos, doch eine Spende ist erwünscht. Und das ist auch ok so. Beppo hält nicht nur den Rasen kurz und den Platz sauber, er hat auch einen kleinen Infokasten angebracht mit Infos über Deutsch Jahrndorf, relativ wenig, aber es ist ja auch ein sehr kleiner Ort und einer topographischen Karte der Umgebung. Diese hat er auch in klein kopiert und mit verschiedenfarbigen Eddings Radtouren eingezeichnet. Blatt für Blatt. Er betonte, an welch exponierten Stelle wir uns doch befinden würden, wir seinen am Dreiländer Eck! A / SK / H. Oh, dachten wir, fein und dachten gleichzeitig an NL / B / DT  an B / L / DT an L / F / DT an F / CH / DT an CH / A / DT an A / CZ / DT an CZ / PL / DT nur DK steht relativ einsam da

Aber egal, am nächsten Tag schafften wir per Rad 3 Länder in 2 Std. 20 Min, dank topographischer Karte von Beppo sowie der exzellenten Beschilderung der slowakischen Radwege. Kilometer über Kilometer an der grünen Donau entlang.













Slowakei, nicht Mohndorf

Und fast alle Radfahrer denen wir begegneten hatten einen Helm auf. Das hat uns ja doch ein wenig gewundert, bis wir kurz darauf erfuhren, daß in der Slowakei Helmpflicht besteht.
Dumme deutsche Touristen.