Katahrerland. Geschichtsexkurs: keine Sorge, nur kurz, denn
viel weiß ich nicht über die Katharer. Im frühen Mittelalter war Südfrankreich das
wichtigste Gebiet der Katharer oder auch Albigenser. Sie sahen sich als
Nachfolger der Urchristen und wollten auch zu der Urkirche zurück. Sie
predigten in der „Volkssprache“ die Gleichheit aller und standen unter dem
Schutz der südfranzösischen Adelsfamilien. Für sie waren Armut und
Enthaltsamkeit in jeglicher Form von großer Bedeutung. Sie lehnten alles ab,
was mit Fortpflanzung zu tun hatte. Sie aßen kein Fleisch, nahmen keine
Milchprodukte usw. zu sich, ja sogar die Zeugung eigener Kinder wurde nicht
gerne gesehen. Von Bedeutung war nur das Jenseits.
Im laufe der Zeit gewannen sie immer mehr an Zuwachs, womit
sie eine Bedrohung für die römisch katholischen Kirche wurden, die sie selber
ablehnten. Ich habe einmal gelesen, dass
die angesehensten Katharer die waren, die keine Kinder zeugten und die
Nahrung verweigerten. Blasphemisch könnte man jetzt meinen, die Kirche hätte
sich die Inquisition sparen können und die Sache nur aussitzen müssen.
Wir fuhren, wetterbedingt mit dem Womi ein wenig durch die
Gegend.
Carcassonne war für die „Ketzer“ von großer Bedeutung
die Cité von Carcassonne |
Die Miniatur zeigt die Vertreibung der Katharer aus der
Stadt um 1209, als der Kreuzzug gegen sie begann.
Um die schönen Aufnahmen zu machen, sind wir extra ein Stück
Autobahn gefahren. Hat einen Euro gekostet, da die Autobahn um Carcassonne
kostenpflichtig ist, da könnt ihr mal sehen, was ihr uns wert seid!
Danach haben wir eine Papiermühle besichtigt, d.h. die
Boutique, wo Hans sich zwei schöne handgeschöpfte Bögen Papier zwecks
Kunstwerkherstellung gekauft hat. Die Besichtigung wäre kostenpflichtig
gewesen, die Kastanien auf dem Weg waren kostenlos und lecker.
Nicole, die nette Dame vom Campingplatz hatte uns die Abbey
de Villeongue empfohlen. Eine sehr pitureske Klosterruine, die heute in
Privatbesitz ist und 5 € Eintritt kostetet. Da die Mittagspause vorbei war und
wir noch genügend Wein hatten, haben wir sie besichtigt. Es war wirklich schön.
Anbei ein paar Eindrücke.
Kreuzgang |