Samstag, 28. September 2013

Komm ein bisschen mit nach Italien

Jetzt singen wir wieder und zwar mit Catharina Valente zusammen



Komm ein bisschen mit nach Italien
Komm ein bisschen mit ans blaue Meer
Und wir tun als ob das Leben eine schöne Reise wär?
Komm ein bisschen mit nach Italien
Komm ein bisschen mit, weil sich das lohnt
Denn am Tag scheint dort die Sonne und am Abend scheint der Mond
Aber dann, aber dann
Zeigt ein richt?ger Italiener, was er kann
Aber dann, aber dann
Fängt beim Sternenschein die Serenade an
Eine Nacht, eine Nacht in San Remo
Ist für uns so wunderschön
Diese Nacht, diese Nacht in San Remo
Müsste nie zu Ende geh?n
Komm ein bisschen mit nach Italien
Komm ein bisschen mit ans blaue Meer
Und wir tun als ob das Leben eine schöne Reise wär?
Komm ein bisschen mit nach Italien
Komm ein bisschen mit, weil sich das lohnt
Denn am Tag scheint dort die Sonne und am Abend scheint der Mond
Aber dann, aber dann
Zeigt ein richt?ger Italiener, was er kann
Aber dann, aber dann
Fängt beim Sternenschein die Serenade an.

Da haben wir es doch tatsächlich geschafft!!! Wir sind in Bella Italia! Im Moment am Lago di Caldonazzo. Kennt ihr nicht? Macht nichts, wir vorher auch nicht, aber nett ist es hier.
Doch vorher mußten noch Hürden, bzw. Höhen überwunden werden. Der Himmelsstern versprach mit Pass-Fahrten. Ich dachte dabei an James Bonds Goldfinger, wo die hübsche Schwester der tötlich vergoldeten ehemaligen Gespielin von Auric Goldfinger alias Gert Fröbe denselben umbringen will. Sie verfolgt ihn auf kurvenreichen Straßen bei strahelndem Sonnenschein in luftiger Höhe und macht die Bekanntschaft von James. So eine Fahrt hatte ich also vor Augen. Die erste Passfahrt war auch schön. Es ging über den Fern-Pass. Aber wegen der vielen Bäume sah man nicht so viel. Der zweite war der Brenner-Pass. Ist ja ein bekannter Name. War auch noch schöner, zumal die Sonne dabei schien, aber so spektakulär wie bei James war es immer noch nicht. Dann kam als letztes der Jaufen-Pass.  39 km lang, 20 Kehren und die Passhöhe: 2094 m. Da war James nix gegen.   
Habe ich schon erwähnt, daß ich es nicht so mit der Höhe habe? Während der beste Ehemann von allen Kurve nach Kurve nimmt und sich darauf konzentriert in der Spur zu bleiben, bin ich die beste Beifahrein, die es auf der Welt gibt. Ich konzentriere mich nämlich genauso darauf, in der Spur zu bleiben. Denn in dem Moment, in dem ich mein hübsches, mit Intelligenz und Höhenangst gefülltes Köpfchen nach rechts Richtung Fenster neige, um nach unten zu gucken, wird das Womi sich ebenfalls nach rechts neigen und dann.... Und dies wird passieren - 100%ig!!!

... bald haben wir es geschafft!!













hier stehe ich, ich kann nicht anders
















Ob hoch schöner ist als runter, kann ich nie so genau sagen. Diesmal war hoch auf jedenfall unfallfrei. Runter nicht. Die Hälfte hatten wir hinter uns, als uns ein Womi entgegen kam, dessen Fahren sich wohl auch sehr darauf konzentrierte, in der Spur zu bleiben und seine Beifahrerin wohl auch, doch sie muß wohl man kurz nach links geguckt haben, denn deren Womi war plötzlich etwas linkslastig. Vielleicht wollte es auch nur unser Womi näher kennenlernen, auf jeden Fall ist unser rechter Außenspiegel nicht mehr so wie vorher. Und das andere Womi hat jetzt einen Teil vom Blinker weniger, das liegt jetzt bei uns. Gott sei Dank war da eine kleine Haltebucht, so daß Hans nach ein paar Metern anhaten konnte. Für den anderen Faher wäre eine größere Haltemöglickeit gewesen, doch er wollte wohl nicht halten, Wir haben noch eine Zeitlang gewartet, aber es kam niemand. Also sind wir weiter.
Und jetzt sind wir wie gesagt in Italia.

Katzengold??

Nachdem wir jetzt gesungen haben (noch nicht genüg, es kommt noch mehr, wartet es nur ab!) machen wir mal etwas in Natur und Kultur.
Bei Natter in der Nähe von Innsbruck, gibt es den Nattersee. Er ist kein Naturprodukt, sondern, wenn wir es richtig gelesen haben, ein angelegter See. Das Areal um den See gehört zum Campingplatz Natter See. Über Campingplätze zu berichten ist für Leser genauso langweilig wie Hotelbeschreibungen. Es sei denn, man will da hin. Was den Platz so nett für uns machte, war a) die sehr freundliche junge Dame am Empfang, die Lage
der Berg ruft



die Nähe zu Innsbruck und die Club Member Card, die wir bekamen und mit der wir kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen konnten. Also auf nach Innsbruck. Berg ab und kurvenreich (zu den Kurven komme ich noch mal). Während der Fahrt konnten wir die Olympia Sprungschanze bewundern ( ist ja kein Sport für mich, ich bin ja nicht schwindelfrei) und waren gebührend beeindruckt. Innsbruck ist eine Großstadt wie jede andere auch, doch sie hat wie viele Großstädte eine sehr schöne Altstadt. Die finden, wie so oft, tausende von anderen Touristen auch. Also stellt man sich darauf ein und es reiht sich ein Tiroler Speck Laden neben den anderen und eine Touristennippesbude neben der anderen. Aber sie sind in wirklich sehr schönen Häusern untergebracht. DAS Wahrzeichen Innsbrucks ist das goldene Dachl.

Eigentlich ist es das Dach eines Erkers, welches mit 2657 goldenen Schindeln gedeckt ist. Prima, habe ich gedacht, die Rente ist gesichert. Aber wie so oft im Leben, stimmen Wunsch und Wirklichkeit nicht überein. Zum ersten wäre ich da eh nicht rangekommen (die Höhe, wie gesagt, macht mir zu schaffen und es wird wohl darauf geachtet, daß die Patschehändchen der Besucher ihre Finger von der güldenen Pracht lassen) zum zweiten sind die Schindel leider nicht aus echten Gold feuervergoldete Kupferschindeln. Schade.

Freitag, 27. September 2013

La Montanara oh he



Hörst du La Montanara
Die Berge, sie grüßen dich
Hörst du mein Echo schallen
Und leise verhallen
Dort, wo die Blauen Berge
Die Welten entschwinden
Möchte ich dich wiederfinden
Mein unvergessenes Glück

La Montanara ohe
Von fern rauscht ein Wasserfall

liegt nicht in den Alpen, sondern in der Nähe von Scheidegg


 Und durch die grünen Tannen
Bricht silber das Licht
Doch meine Sehnsucht brennt
Im Klang alter Lieder
Laut hallt mein Echo wieder
Nur du hörst es flehend

Weit sind die Schwalben
Nach Süden geflogen
Über die ewigen Berge und Täler
Und eine Wolke
Kam einsam gezogen
Doch wart ich immer vergeblich auf dich

Hörst du La Montanara
Die Berge, sie grüßen dich
Hörst du mein Echo schallen
Und leise verhallen
Dort, wo die Blauen Berge
Die Welten entschwinden
Möchte ich dich wiederfinden
Mein unvergessenes Glück



Ja, jetzt gibt es Kunst!! Wer will, kann sich dieses erhebende Lied ja mal auf youtube angucken! Und erhebend ist das Gefühl, wenn man die Berge sieht, Jawohl.

Obwohl von Bregenz aus sieht  man erst mal Wasser mit vielen Schiffchen drauf.
Und man sieht die Seebühne von Bregenz auf der die jährlichen Festspiele, in diesem Jahr die Zauberflöte 

stattfinden, mit Eintrittspreisen zwischen 29 € und 300 € Loge, in einer davon war er. Er, der geschüttelt trinkt und nicht gerührt, der die Lizens hat   007! Aber was interessiert er mich, wenn
Er 
the one and only
 bei mir ist. Er, der mich umhegt und umpflegt, er der für mich sammelt und mir Essen gibt. 

Die Idee mit dem Döner kam übrigens auch von er – äh ihm.

Allgäu



Das Land der glücklichen Kühe.













Germanys next Topmodell















 Falls ich mal als Kuh auf die Welt kommen sollte, möchte ich nicht in Indien aufwachsen, obwohl ich da eine heilige Kuh wäre, nein, dann möchte ich im Allgäu wiederkäuen. Die Gegend ist so, wie man sich Bayern vorstellt! Einzelne, oppulent mit Geranien behangene Gehöfte in mitten von grünen Wiesen auf denen sich Kühe die Sonne auf´s Fell scheinen lassen. Es ist Urlaub für die Augen. 
Vorne sanft aussehende Hügel und dahinter fangen die Alpen an. Und irgendwo da liegt Nesselwang. 
Nesselwang unten - Schatzi und Spatzi oben


Und die Alpspitzbahn. 
wenn das mal gut geht

Und da sind wir mit gefahren oder besser gegondelt.
  Bis zur Mittelstation hoch, an der Sommerrodelbahn vorbei, über die Mähs hinweg (könnt ihr nicht sehen, haben wir aber gesehen), dahin wo der Alpspitzkick endet. Der Alpspitzkick ist eine Zipline, ähnlich der, nun ja, dies ist etwas übertrieben, der Zipline, die es früher auf dem Trimmpfad im Hardter Wald gab. Für 28 € kann man auf knapp 2 km seinen Adrenalinspiegel in die Höhe treiben. Der momentane Geschwindigkeitsrekord liegt bei 130 km  h. Wir haben es gemütlicher angehen lassen und sind über den Wasserfallweg wieder Richtung Tal gelaufen. Da es stellenweise recht steil bergab ging, es auch wegen des Regens sehr glitschig und der Waldboden extrem verwurzelt war und dem Wanderer auch die ein oder andere natürliche und künstlich angelegte Stufe (einmal habe ich 180 gezählt) zugemutet wurde,

aber die Frisur hält...

 sagte mein Oberschenkel am nächsten Morgen freundlich danke zu mir. Schatzi baute mich aber wieder auf und meinte, dein Essen hast du dir jetzt wirklich verdient.
Im Allgäu, genauer in Schongau bei Füssen liegt auch eins der Touristenmagnete Deutschlands. Schloss Neuschwanstein.
nix wie weg, die andere Hälfte ist vom Fahrtwind verweht worden

 Einmal Schloss Neuschwanstein sehen und sterben! Tut man nämlich unmittelbar danach oder sogar davor, weil man von den Millionen Touristen tot getrampelt wird. An der Ticketverkaufsstelle ca. 1 – 2 Km vom Schloss entfernt, standen die Leute Schlange. Drehen konnte man auch nicht, weil die einzige Straße, die zum Kini führte, unmittelbar auf einem Parkplatz endete, selbstverständlich kostenpflichtig. Da ist mein Fahrer kackfrech gegen eine Einbahnstraße gefahren, um zu drehen. Kini, entschuldige, dass wir nicht zum Tee blieben. Anmerkung: Kini = Ludwig II von Bayern, Märchenkönig, Erschaffer von Neuschwanstein und Richard Wagner Bewunderer und Förderer. Jedoch war er etwas - sagen wir flüchtig im Geiste, was schließlich dazu führte, dass er entmündigt wurde. Nichts desto trotz ist er der beliebteste Bayer – neben dem Seehofer Horst (in Horst im seine Augen).

Sträflingsarbeit



Einen meiner zwei Urlaube vor dem Hans`íschen Zeitalter verbrachten meine Eltern und mein großer Bruder im Altmühltal, genauer in Kipfenberg. Da ging es jetzt auch hin. Zum Altmühltag, nicht nach Kipfenberg
Ich war 8 oder 9 Jahre, ich hatte nämlich meine schicken weißen Kommunionschuhe mit den Klack-Klack Absätzen mit. Unsere Eltern kauften uns ein orangefarbenes Schlauchboot, mit dem wir auf der Altmühl schippern wollten. Die Vermieterin unserer Ferienwohnung warnte uns noch, es gäbe in der Altmühl an verschiedenen Stellen Löcher. Pah, uns doch egal, wir wollten auf´s Wasser, der reißenden Fluß - Abenteuer erleben. Eine Zeitlang ging es unter den besorgten Augen unsere Mutter Stromabwärts, dann wieder zurück und paddeln ist schwer, das weiß man ja. Also stieg der beste große Bruder von allen aus, d.h. er sprang über Bord und schob das orange Gummiboot mit seiner süßen, damals noch federleichten kleinen Schwester Richtung Picknickplatz der Eltern. Auf einmal hörte ich ein klatschendes Geräusch und ein Blubbern und – oh Gott - der weltbeste große Bruder war weg!!!!! Ich schrie nur noch Romi Romi wo bist du?? Voller Panik guckte ich um mich – kein großer Bruder!!! Doch dann kam er prustend mit dem Kopf aus dem Amazonas Bayerns, schnappte nach Luft und meinte heldenhaft, dass ich keine Angst haben müsste, es wäre ja alles gut gegangen, er wäre in so ein Loch, von dem die Vermieterfrau erzählt hatte, reingefallen, aber er hätte sich an einer Bootsschnur festhalten und dadurch retten können.  Ich war so glücklich und wollte, daß er sofort wieder an Bord kam, just in dem Moment war er wieder weg – wieder in so einen Abgrund versunken! Mir blieb das Herz stehen (kann das einer 8jährigen passieren?). Das zweite Wunder des Tages geschah und er tauchte unbeschadet wieder auf. Ich war fast völlig apathisch.  Beim dritten Verschwinden wurde ich jedoch etwas misstrauisch, vor allem weil der Bruder bald keine Luft mehr bekam, aber vor Lachen – er hatte mich gefoppt! Es gab keine Löcher, er hatte sich nur unter Wasser fallen lassen. 
Womit wir zu den goldenen Worten des Epiktet kommen, einem Philosophen geb. 50 v.C in Phrygien gest.138 v.C. 
Jahre später, als ich mal eine philosophische  Phase hatte, las ich dem großen Bruder aus den Handbüchlein der Moral vor. Es lautet ungefähr so: wenn die jemand Unrecht oder Böses tut, sage nicht er will mir Böses oder Unrecht, sondern denke, er ist doch dein Bruder, der Gefährte deiner Jugend…. Ihm das vorzulesen erwies sich als Fehler, denn wenn er mich später ärgerte und ich mich aufregte, sagte er immer: aber ich bin doch dein Bruder, der Gefährte deiner Jugend!
Aber ich schweife ab, zurück zum Altmühltag. Übernachtet haben wir in Eichstätt, einer erzkatholischen Stadt. Besonders interessantes gab es nicht zu sehen. Bis auf die Prelle, die man noch besichtigen kann. 
wen würde wer wohl gerne darin sehen

Es handelt sich hierbei um einen Käfig, in dem meist Bäcker, die zu kleine Brötchen bucken, eingesperrt wurden und sooft unter Wasser getaucht wurden, wie das Gewicht ihre Brötchen oder ihres Brotes unter dem von der Obrigkeit festgelegtem Gewicht lag. Vor der Stadtbesichtigung waren wir noch im Steinbruch. Der Himmelsstern wollte Steine kloppen, obwohl er nichts verbrochen hatte. Aber in der nahen Umgebung von Eichstätt gibt es viel Steinabbau (sogar die Hagia Sophia in Istanbul soll Steine aus den Steinbrüchen aus der Gegend haben). Und auf dem Blumenberg ist ein Fossiliensteinbruch. Für kleines Geld kann man mit Hammer und Pickel (nichts anderem)  kloppen und kloppen und kloppen. Und manche finden hier auch regelrechte Schätze, so z.B. ein Original des seltenen Urvogels Archaeopteryx. Wir haben jetzt belanglose, aber sehr hübsche Pflanzenabdrücke  im Gepäck.
Die nächste Station war Landberg am Lech. .











 Und da war ich doch sehr erstaunt, wo der ein oder andere seinen Zweitwohnsitz hatte, von dem wir nix wussten....



Lorsch



Der Schatzi gönnt mir ja von Zeit zu Zeit immer mal etwas. Diesmal war es ein Besuch in Lorsch an der Bergstraße. Weil ich doch immer schon die Tor- bez. Königshalle sehen wollte. Angeblich für einen Besuch Karls des Großen im damaligen Benediktinerkolsters gebaut. Heute geht man davon aus, daß sie unter Ludwig den Frommen errichtet wurde. 
Wir also von Marburg nach Lorsch. Ich mache es kurz. Straße aufgerissen, viele Baustellen und Halle verhüllt. Seit ein oder zwei Jahren schon. Die Fischbrötchenverkäuferin wusste es nicht mehr so genau, auch wie lange die Halle noch nur unter einem Baugerüst zu sehen ist, konnte sie uns nicht mitteilen. Aber die Fischbrötchen waren lecker (Hans hatte Bratfisch und ich Matjes). Danach sind wir zu einem „unserer“ Winzer in Westhofen, das liegt in der Nähe von Worms und haben erstmal einen Weinvorrat für die weitere Reise angelegt.
Über Neckarsgemünd (da kam die ein und andere unschöne Erinnerung wieder hoch) ging es Richtung Bayern. Erste Nacht in Berching, einen kleinen Dorf mit intakter Stadtmauer um der historischen Ortskern und leckern Äpfeln von Apfelbäumen, die dort zu Hauf wachsen. Leckers Bier haben die da auch und einen Drachen als Wohnmobilplatzwärterin.
Bei Ankunft sollte man sich am Kiosk melden. Doch was ist, wenn das Kiosk zu hat? Also erstmal Ort angucken, Äpfel probieren, Essen gehen (lecker, wie das Bier und sehr nette Kellnerin), Espresso trinken, dies und das machen, danach schlafen. Am nächsten Morgen war das Kiosk auf, wir aber noch ohne Frühstück im Bauch und ungewaschen. Nach dem dies erledigt war, guckten wir noch im Atlas, wo wir als nächstes hinfahren. Und dann wurde plötzlich ziemlich heftig an unser Wohnmobil gehämmert. Hans öffnete und bekam sofort eine Tirade zu hören, wir sollen endlich bezahlen, sonst würde sie uns des Platzes verweisen. Hans bemühte sich zu beschwichtigen, doch der Drachen fauchte weiter. Ein Wesen, das auf der Bank vor dem Kiosk saß und um 11°° Uhr schon die zweite Maß aufhatte, gab als Kommentar noch von sich, man würde den guten Ruf des Platzes ruinieren….Wir verließen diesen Ort des Friedens etwas Kopfschüttelnd.

Sonntag, 15. September 2013

Es war einmal...



ein wenig nach links vorne liegt unser Übernachtungsplatz
 
... eine Stadt an der Lahn. 109 Höhenmeter mußte man überwinden, 400 Treppenstufen erklimmen um von dem betulichem Flüsschen zum Schloß zu gelangen. Die Gebrüder Grimm meinten dazu, daß die Stadt mehr Treppen auf den Straßen als in den Häusern haben. Ein Stück Weg konnte man sich sparen, wenn man einen der zwei Lifte benutzte, die einen zumindest bis in Höhe des Marktplatzes bringen würden.
Über der Uhr sah man eine güldene glänzende Kugel und darüber (wenn man es wußte) einen Hahn, der zu jeder vollen Stunde mit seinen Flügeln wedelte und dabei krächtztönenede Geräusche von sich gab. Woher ich das wußte? Weil Hans, der tapfere Recke an meiner Seite eine viertel Stunde bevor dieses Bildnis entstand, schonmal eines machen wollte. Was jedoch wegen diversen störenden Faktoren (einem Auto der Ordnungeshüter und einem Zusammentreffen der Gefolgsleute einer Truppe, die eine  Alternative für Deutschland zu werden hofften) nicht so schön aussah. Auf jeden Fall fing der Hahn just da an zu krähen oder zu krächzen, als der Recke ein Kunstwerk anfertigte und ich einem stattlichen Manne ein Lächeln schenkte. Wir labten uns nicht an den diversen Speisen und Getränken, die in den zahlreichen Schänken feilgeboten wurden, sondern machten uns frohen Mutes weiter auf den Weg, das herrschaftliche Schloß derer von und zu zu erreichen. Es ging hoch über Treppenwege und Steilpässen. Ganz schön anstrengend. Das wußten die Bewohner des beschaulichen Städtchens auch auch und legten fortan einen Weg an, welcher der Gesundheit und der körperlichen Ertüchtigung dienen sollte.
Nettlieblichen auf dem Grimm-Dich-Pfad
Dieser schlängelte sich Lindwurm gleich durch die Altstadt der ertüchtigten Leute.
Man fand
der Wolf und  die sieben Geislein
Aschenputtel´s roter Pump (der rote Fleck da!)

die sieben Zwerge auf dem Berge..
und viele mehr.

Wir lustwandelten durch den hübschen Park der Schlosses und fanden einen Rosengarten, wo zwischen Tom-Tom und Funk Uhr die betörende Rose


Helga


wuchs.
Ermattet von den Anstrengungen, nahmen wir ein Getränk sowie einen kleinen Imbiss zu uns, welches uns von dem italienischen Koch des Schloßherren kredenzt wurde.

Nettliebchen und ihr Recke
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann machen sie sich jetzt auf an den Chiemsee oder an den Neckar oder nach Österreich oder nach Italien oder nach Regensburg, doch wo immer sie auch sind, sie haben in den Kathedralen ihrer Herzen ein Lichtermeer füreinander und eine Kerze für euch brennen.

Donnerstag, 12. September 2013

Erster Unfall

Seit gestern sind wir on Tour. Auf einem Parkplatz bei Krefeld haben wir die erste Pause gemacht. Wir haben nämlich unsere Gefriertruhe leergeräumt und da waren vom Sommerfest noch 4 Magnum Mandel drin. Jetzt hör ich schon den ein oder anderen - oh, Magnum Mandel, hätte ich auch gerne gehabt, stattdessen mußte ich Hessischen Apfeltraum essen, Frechheit! Nee, keine Frechheit, MM war nämlich für die süßen Mädels meines süßen Cousins, die den Hessischen Apfeltraum wegen des Eierlikörs nicht zu essen bekommen hätten. Aber die Mädels sind noch zu klein für diese Abendveranstaltunggewesen und so waren die Magnums bis gestern noch im Tiefkühler.
Der Womi-Tiefkühler ist allerdings recht klein und 4 MM passten da nicht mehr rein, also wurden sie in den Kühlschrank gelegt , wo sie jedoch nicht lange überlebten: a) wären sie da eh bald geschmolzen und wurden daher b) zügig verspeist. Die zweite Pause und damit auch erste Rast fand im beschaulichen Kurort Bad Waldliesborn statt, wo meine Anwesenheit der Altersdurchschnitt drastig senkte und Leute ich bin 50 - äh, ich meine 39K.
Diese Kurorte haben ja so einen ganz besonderen Charme, ob man den jetzt mag, seimal dahin gestellt. Man denkt an Tanztee und Konzertmuscheln, tuschelnde Weiber auf Herrensuche und Kurschatten (ich hatte übrigens auch einen, sehr nett, ist jetzt mein ständiger Begleiter). Die Orte wirken sehr gediegen und erinnern an künstliche Blumen und Hüftgelenke.
Besichtigt haben wir das Haus des Gasten, welchen schon geschlossen hatte und daher die Stellplatzgebühr nicht kassieren konnte, die Promenade, die leerstehende Ortho-Clinic und das Thermalbad und da hat mich der liebe Gott für meine fiesen Gedanken bestraft. Vor den Thermalbad steht nämlich ein Apfelbaum, den wir beim verlassen bemerkt haben. Hans Blick ging nach unten Richtung Fallobst und meiner ging nach oben Richtung was-soll-ich-mich-bücken-wenn-ich bequem-pflücken-kann. Gesagt getan, Hans fand einen Apfel und ich pfückte einen Apfel. Das sah der liebe Gott und der dachte: a) hatte sie fiese Gedanken, b) wieso-soll-sie-plücken,-kann -sie-sich auch-bücken und c)  Äpfelklauen tut man nicht und schickte daher direkt einen Apfel hinter her. Mitten in meine Viesage - Autsch!! Hat ja recht.
Doch davon mal abgesehen, der Apfelbaum gehört ja der Gemeinde Bad Waldliesborn und ist in dem Fall öffentlich und der Allgemeinheit zugänglich. Wenn die Gemeinde jetzt nicht für ihre, der Öffentlichkeit und Allgemeinheit zugänglichen Gütern sorgt, sie also vernachlässigt und damit zu
deren Verfall beiträgt, der letztlich dazu führt, daß eine harmlose jugendliche Passantin sich enrsthaft  verletzt, kann diese jugendliche , bezaubernde, intelligente, charmante, wie Champagner prickelnde Passantin, sprich ich dann nicht eigentlich Regressansprüche stellen?