Mittwoch, 26. Juni 2013

Sachen gibt´s



Da sitzen wir so gemütlich auf dem Camping Platz von Cognac La Fôret (hat nichts zu tun mit dem bekannt berüchtigtem Getränk, welches aus bauchigen Gläsern getrunken wird), einem kleinen Dorf in der Nähe von Limoges - Hans studiert die Landkarte und ich die Benutzung der französischen Präpositionen "de" und "à" - da kommt da ein Opel Insigna (ohne anhängenden Wohnwagen) mit Aachener Kennzeichen um die Ecke. Na so was! Das Auto hält direkt an unserem Platz und es steigen zwei junge, gutaussehende Männer aus dem Wagen. Sie sehen uns und kommen auf uns zu. Sie seien Jungakademiker, Doktoranten in Lauerstellung und wären grade auf dem
internationalen Kongress für Keramik. Sie hätten nun den ganzen Tag interessante Vorrtäge gehört wollten, bevor der eine von ihnen, er heißt Philipp, am Donnerstag seinen Vortrag halten wird, ein bißchen abchillen. So sind sie ein bißchen in der Gegend rumgefahren und nun zuuufällig auf dem Campingplatz gelandet. Da Hans und ich nun essen gehen wollten, haben wir die beiden, weil sie uns sehr sympathisch waren, eingeladen mitzukommen. Es gab Salat, Rumsteak medium und saignat, sowie leckere Kartoffelspalten mit noch leckerer Mayonaise-Dijon aus dem Manufaktur "Amora" - diese dürfte dem frankreichkundigen Supermarkteinkäufer (hallo Wilhelm!!!) ein Begriff sein - und Apfelcrumble.
Sie erzählten, daß Limoges sonntags wohl eine eher tote Stadt sei. Es wäre obendrein schwierig, dann auch noch etwas zu essen zu bekommen. Unser Eindruck war auch nicht der Beste.
Kathedrale St. Etienne im Hintergrund
 
.........die diesen kleinen Engel birgt
Pont Saint Martial
Das sind so mit die schönsten Ecken von Limoges, zumindest  die wir gesehen haben. Das bekannte Porzellan ist bestimmt viel schöner, Schließlich wurde der französische Königshof von hieraus beliefert.
Wir baten die beiden Aachener auf jeden Fall nach dem Essen noch zu uns ins Wohnmobil. Der eine, David, erkundigte sich interessiert nach unserem Womi, während  Philipp, mit kritischem Blick und leicht süffisantem Grinsen schweigend zuhörte. Erst als David von einer Eisdiele, die in der Nähe des Campus der RWT Aachen befinden soll, erzählte, taute er sichtbar auf und zeigte uns auf seinem Handy das Bild einer sehr schmackhaft aussehenden riesigen Eiskugel. Dennoch fanden wir den Abend so nett, daß wir ein Wiedersehen vereinbarten. Schaun wir mal, wann es soweit ist.
ein Abend auf dem Lande

mir scheint, die zwei kennen sich!?...
So, nun möchte ich mich noch ausdrücklich für die diesmal sehr langen und verschachtelten Sätze entschuldigen Ich mache es bestimmt nochmal.

Sonntag, 23. Juni 2013

Lascaux



Sicher kennt jeder von Euch Orte oder Plätze, die einen irgendwie anziehen, wo man unbedingt einmal hin möchte, die man unbedingt einmal sehen möchte. Von denen man träumt. Und manchmal erfüllt man sich so einen Traum. 2000 war es bei mir z.B. Troja. 
Ein anderer Ort ist Lascaux mit seinen prähistorischen Höhlenmalereien.
Die Höhle von Lascaux wurde 1940 von 4 Jugendlichen und einem Hund entdeckt.
Marcel Ravidat und sein Hund Robot fanden ein Erdloch. Die beiden wollten in das Loch reinkriechen, doch es war zu eng. Am nächsten Tag kam Ravidat mit drei Freunden, Georges Agniel, Simon Coencas und Jacques Marsal  zurück, um den Höhleneingang zu erweitern.
An den Höhlenwänden  sahen sie Hirsche, Auerochsen und Pferde, Steinböcke Rentiere und Stiere gemalt, die Stellenweise 5,50 m lang waren. Als sie die Malereien entdeckten, informierten sie ihren Lehrer Léon Laval und  der wiederum den „Papst der Vorgeschichte“ Abbé Henri Breuil. Die Erforschung der Höhle begann.
1948 wurde sie für die Allgemeinheit zugänglich gemacht. Durch die hunderttausende von Besuchern nahmen die Bilder jedoch großen Schaden an. Bakterien führten  zur so genannten „grünen Krankheit“ -  Algenbefall und der weißen Krankheit, durch den Temperaturanstieg, Feuchtigkeit und  der Vermehrung von Kohlendioxid wurden Kalkspatkristalle gebildet. 1963 wurde die Höhle für die Öffentlichkeit geschlossen.
Jedoch begann man 1972 mit dem Bau der originalgetreuen Wiedergabe der Höhle, d.h. dem Saal der Stiere und dem axialen Seiteneingang, die als Lascaux  II 1983 eröffnet wurde.
Eintrittskarten gibt es in der Touristeninformation der Stadt Montignac, die ca. 2 km von Lascaux entfernt liegt. In der Hauptsaison sollte man daran denken, dass die Zahl der Besucher auch in Lascaux II auf 2000 Personen täglich beschränkt ist. Eine Führung dauert ca. 40 Minuten. Ich würde jedem empfehlen, der in die Gegend fährt, sich Lascaux II anzuschauen, und sich von den Malereien, von denen Picasso gesagt haben soll:“ Wir haben nichts Neues gelernt:“ verzaubern zu lassen.

die Aufnahmen wurden in Le Thot gemacht, da fotografieren in Lesacux II strengsten untersagt ist

Wir waren in Alles sur Dordogne auf einem Campingplatz mit diesem schönen Ausblick. 
Limeuil, vis a vis unserem CP
Beim durchblättern der ortsüblichen Prospekte stieß ich auf ein Prospekt von Lascaux.
Ich erzählte Hans, dass ich daaaaa unbeeeeedingt hinwollte. Immer schon!!!! Er meinte nur: ich weiß! Ich: woher! Er: hast du schon ein paar Mal gesagt. Also fahren wir morgen dahin. Ist ja ein Traum von dir und ich bin manchmal der Erfüller deiner Träume. Also sind wir hin. Große Parkplätze aber  sonst?? Am „Eintrittsbüdchen“ lasen wir dann ein Schild, dass die Eintrittskarten im Ort Montignac zu kaufen wären. Die freundliche Dame hinter dem Schalter sagte uns es auch noch mal, aber zückte sofort zwei Karten (wie oben erwähnt, würde ich mich jedoch nicht darauf verlassen, dass dies immer möglich ist) und meinte, eine Führung in deutsch sei um 14.40 Uhr. Eine nette junge Frau mit netten französischem Akzent erzählte und dann einiges über die Höhle, die Entdeckung, die Malereien, den Aufbau von Lascaux II und einiges mehr. Ich hatte gelesen, dass Lascaux relativ klein ist, 250 m lang und ein Höhenunterschied von 30 Meter hat, wovon allerdings nur ein kleiner Teil nachgebildet wurde (bis jetzt?, ich weiß es nicht). Wir gingen zuerst in einen Vorraum, in dem die Höhle im Querschnitt dargestellt ist und einige Abbildungen zum Aufbau von Lascaux II. In einem zweiten Vorraum befinden sich einige Fotografien und prähistorische Gegenstände, die aufzeigen, wie und womit die Menschen damals gearbeitet haben und mit welchen Mitteln sie die Malereien gefertigt haben. Und dann kommt die „Sixtinische Kapelle der Höhlenmalerei“
Ich war überwältigt!
Danach waren wir noch an dem angeschlossen Laden für Bücher und „Nippsachen“ – Orginalwiedergabe des Prospektes, wo der Schatzi mir auch noch etwas schenkte. Ist er nicht klasse? In Le Thot, einige Kilometer von Montignac, ist ein prähistorisches Informationszentrum, dass man sich im Anschluß auch noch anschauen kann (muß man aber nicht).

in Le Thot: der war riesig, der Mamut, bestimmt anderthalbmal so hoch wie ich
in Le Thot, hier hat jedes Zicklein sein Kämmerchen und der Bock hat freie Auswahl


Auf Rückfahrt zum CP sind wir an der Vézère entlang gefahren. 
Le Roque St. Christophe

An Le Roque St. Christophe,einer riesigen Felsenterrasse samt Höhlendorf

 
Maison Forte

 und am Maison Forte de Reignac, einem Felsenschloß, mit einer Ausstellung über Folter und die Todesstrafe sowie einem Kuriositätenkabinett, vorbei gefahren.

Als ich Hans abends noch einen „Traumort“ nannte, schluckte er nur und meinte "nun, gucken wir mal."

Gascogne und Perigord



Das was wir von der Gascogne gesehen haben, war nicht viel, aber es war langweilig. Öde und monoton.


 Dabei kommt doch d´Artagnan, ein Freund der Drei „Einer für Alle und Alle für Einen“ also der 3 Musketiere, hierher. Doch vielleicht ist er wegen der Öde auch nach Paris geflüchtet. Auch Eleonore von Aquitanien ist eine von“hier“. Sie war die Mutter von Richard Löwenherz.
Das Perigord ist viel schöner. Das finden auch viele Engländer, die hier ihren Zweit- oder Endwohnsitz haben. Wahrscheinlich  denken sie, war und ist sowieso alles unseres. Eleonore war nämlich auch Ehefrau von Henry II Plantagenet, dem König von England und hat Aquitanien und Umgebung  sozusagen mit in die Ehe gebracht.
Es gibt das grüne (Wälder und Wiesen), das weiße (Kalkstein), das rote (Rotwein) und das schwarze (Trüffel, fruchtbare Böden und dunkle Eichenwälder) Perigord.
Aber darüber gibt es in einem anderen Urlaub mehr.


So schön können Stellplätze sein



So schön können Stellplätze sein!

Blick nach vorne
Blick nach rechts
Blick nach links
... und wir mitten drin!!

Samstag, 15. Juni 2013

Nicht viel

Wie haben Samastagabend und stehen an einem Hafen an der Gironde. Die Fischerboote kommen zurück und alle Leute gehen gucken. Der Stellplatz ist rappelvoll. Es erinnert so ein bißchen an Reinhard Meys Schlacht am kalten Buffet. Eigentlich ist der Platz fast voll. Ein unmöglicher Satz, entweder es ist voll oder nicht, aber das eigentlich paßt hierhin. Also, eigentlich ist es fast voll, doch hier und da ist noch ein Plätzchen frei. Und jetzt, wer entdeckt den freien Flecken zwischen dem Womi und dem Womi als erster? Ich  ich  ich, meins  meins  meins, da  da  da.Schnell hin. Schei... die Concord ist viel zu groß auch der Phönix hat keine Chance (die beiden gehören zu den sogenannten Dickschiffen, die fast LKW Maße haben), doch da, das kleine alte Womi paßt exat noch rein und die Türe bekommt der Fahrer auch noch auf. Und da - dort wird die Frau vorgeschickt - nicht ich, wir stehen seit gestern hier und haben einen schönen Platz mit Aussicht auf den Hafen und das Geschehen - sie ist schneller als die Autos und sie schießt in die Lücke, die drei andere Fahrer auch grade gesehen haben, und stellt sich breit hin. Der Platz ist unser!! Und hier, das Womi, daß eben erst kam. Kein Platz mehr - bis auf die Grünfläche ganz nah am Wasser. Mon dieu, mon cher, haben wir ein Glück! Wir haben den allerschönsten Platz! - nur, wie sich später rausstellt, keinen Strom. Was ist denn das? Da fahren ja wieder welche weg!? Vielleichtr ist der Platz ja viel schöner, als unserer? Nix wie hin, die Frau wird wieder vorgeschickt und tatsächlich: hier hat man 50 cm mehr Platz, aber dafür keinen Fernsehempfang mehr, also wieder zurück - momentmal, das war unser Platz! So eine Frechheit, da verläßt man für 1 Minute seinen Platz und was ist? Der Neue denkt nur: ätch fit fit, weggegangen Platzvergangen.
Ist das schön, wenn man dies alles beobachten kann. Und wie gesagt ebenfalls die Fischer samt Menschentraube. Gestern haben wir ja noch gedacht, da wird jetzt fangfrischer Fisch verkauft, aber wird nicht. Also brauchen wir auch nicht gucken zu gehen.

Geguckt haben wir woanders. Z.B. bei einer Radtour durch diverse Naturreservate


Hier hat Hans ganz schön geflucht. Das strohige Gras im Vordergrund hat sich in seinen Strümpfen und Schuhen fetsgesetzt und ganz schön gepickst. Es dauerte etwas, bis wir beide Socken und Schuhe wieder einigermaßen sauber hatten.
heir wohnt also der Klapperstorch
Frau freut sich
Hans zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht, unteranderem mit seiner bloßen Existenz und dem Versprechen, das es ein Eis geben würde. Schokolade und Cassis, hmmmmm.

Vorher mußte ich aber noch über 7 Brücken geh´n, 70 harte Km übersteh´n.... Scherz, es waren nur 40km.
Danach ging es zu Fuß ins große Nichts. Und davon gab es hier viel. Ein Aussichtspunkt wurde angekündigt. Also nichts wie hin. Zuerst ging es wieder durch ein schönes Reservat.
und dann durch viel, sehr viel Schilf und dann war da viel, sehr viel brauner Schlamm und braune Brühe. Die Gironde. Ja, sah ganz nett aus. Alles war grün (hinter uns ) und braun (vor uns).
  
Lichtblick mit grün und braun


Aber es mußte auch Leben geben hier. Sonnst wäre der Steeg ja nicht angelegt worden.

Ich hatte schon rumgefrotzelt. Bei dem Aussichtspunkt gäbe es bestimmt ein Strandrestaurant und Kinderanimation samt Touristenbähnchen. Aber nein, es war pure Natur. Und für das täglich Brot mußten wir noch ins Dorf. Den Hügel hoch, die Steigung betrug bestimmt 117%!!!! Wenn nicht sogar 117,5% !!!
Also zuerst zurück zum Hafen und dann den Hügel hoch.
an der Häuseransammlungoben und dann rechts die Straße rein, da ist der Bäcker
Ich gebe zu, es sieht nicht nach 117,5 % aus, aber es waren 117,5 % - bestimmt!!!!

Jetzt noch ein paar Hafenimpressionen



Heinkehr

Ankunft


Abendstimmung



Dienstag, 11. Juni 2013

Keine Ninchen


Na, von wegen Kaninchen. Wir sind zuerst noch ein wenig durch das Vendèe gefahren. Es erinnert im Landesinneren an zu Hause. Viel Landwirtschaft, Getreideanbau und Viehzucht. Letzteres ist auch das Hauptstandbein unserer Gastfamilie  Florence und Mickaël Auneau in La Copechagnière. Sie betreiben Viehzucht -  "Eleveurs de bovins" - und zwar "Blondes d´Aquitaine", Geflügel- und Kaninchenzucht. Die blonden Aquitanier sind die hellen Kühe, die jeder bestimmt schon einmal im Fernsehen gesehen hat - mit ihren schönen großen Kuhaugen und den langen Wimpern.
Aber ich sollte etwas ausholen. Familie Auneau ist Gastanbieter bei France Passion, wo wir ja Mitglied sind. FP, um es nochmals zu erklären, ist ein Zusammenschluß von Landwirten, Handwerkern, Winzern oder Wohnmobilfreunde, die für eine Nacht oder 24 Stunden einen Stellplatz für Wohnmobile anbieten. Es ist kostenlos und man unterliegt keinem Kaufzwang (da man allerdings direkt beim Hersteller steht und meist sowieso etwas braucht, wird auch oft gekauft). Man stellt sich bei der Ankunft vor und verabschiedet sich, wenn man wieder abreist. Es ist kein CP, daß heißt in dem Fall, daß nicht damit gerechnet werden kann, daß es Wasser gibt, daß der Abwassertank und die WC Kassette nicht geleert werden kann und Strom gibt es auch nicht. Aber fast immer ein nettes Gespräch. Es kann jedoch auch passieren, daß man nicht bleiben kann, wenn z.B. die Weinlese stattfindet oder sonstiges. Meist stehen solche Termine aber in einem Buch, daß einem samt Vignette und einer sogenannten Einladungskarte für ca. 24,- € bekommt. Es gibt Plätze, da sind wir sofort wieder gefahren, weil sie so ungastlich aussahen (ganz selten, kaum erwähnenswert) und es gibt Plätze, die traumhaft sind, wie bei der Winzerfamilie in der Provence oder der Lavendelbäuerin, bei den Käseherstellern in der Normandie oder dem Restaurant in der Bretagne, deren Besitzerin eine Zeitlang in Marl gearbeitet hat. Diesmal also Viehzucht in der Vendée. Unser Übernachtungsplatz war sehr liebevoll angelegt und man fühlt sich sehr willkommen.
Frau bei der Arbeit samt kleiner Katze....

Hans hatte es rausgesucht und gemeint, wir gehen Kaninchen kaufen, ich habe ja ein Rezept oder zwei oder drei....
Also wurde der Kühlschrank leergemacht. Mein tiefgekühltes leckers Choucroute au poisson ging zu Hans´ Freude den Weg allen irdischens (ich fand es wirklich sehr lecker, Rezept gibt es auf Anfrage), um das Gefrierfach leer zu bekommen, weil Fam. Auneau ja auch Geflügelzucht betreibt und so ein Hähnchen, frisch vom Bauern, hat bestimmt auch Heinrich IV, dem Guten gut geschmeckt.Kaum fuhren wir auf dem Hof, wurden wir auch schon freundlich von Madame Florence begrüßt. Nein, es täte ihr leid, Kaninchen hätten sie so nicht, nur in Gläschen als Pastete und Geflügel...., ja Eier wären kein Problem, sie fährt eben zu den Schwiegereltern. Wir bekamen 6 Stück, die Hühner legen im Augenblick nichts, das Wetter. Später kam Monsieur Michaël an und wollte einiges wissen. Danach noch ein  Monsieur Michaël, ich weiß nicht wer von beiden nun wer war, aber beide waren sehr nett und der zweite hatte Augen, seufz!!! Hoffentlich liest Hans das jetzt nicht.
Apropos Hans, der ist unter die Cowboys gegangen
the wilde wilde West, yeah
Eine kleine Freundin hat er auch gefunden und als Dank, für den Käse hat sie ihn in den Finger gebissen, so sind sie die Weiber, egal welcher Coleur.
Nun war also der Käse verfüttert, das Sauerkraut in der Tonne und Die Kanninchenpastet war laut Auskunft von Dem Himmelsstern auch nicht der Knaller. Gott sei Dank waren wir vorher nochmal auf einem Feld

Donnerstag, 6. Juni 2013

Dies und das



Ich gebe zu, ich bin ein Weichei. Die letzten 4 Minuten des Spiels Bayern gegen Dortmund habe ich am Strand verbracht und wurde mit einem wunderschönen Mondaufgang belohnt. Fotografieren musste jedoch Hans, weil ich ohne Brille das Blitzlicht nicht fand.

... wenn bei Capri die rote Sonne - ach, nee, ist ja falsch

Schön wäre es gewesen…… 

wenn wir hier hätten stehen bleiben können. Der schönste Platz auf dem gesamten CP. Mit direktem Meerblick, nur dürfen dort keine Autos Wohnwagen oder gar Wohnmobile  stehen. Nur Zelte, wegen des sandigen Unterbodens. Also, falls jemand auf Camping Indigo Noirmoutier zelten möchte, kann er blind den Platz Nr. 406 buchen.


Bei einer Radtour sind wir durch die Marais Salants nach L´Epine gefahren. Auf Noirmoutier wird ja Fleur du Sel gewonnen, daher stehen auch viele kleine Büdchen hier, an denen  das Salz direkt verkauft wird. 



Um dann von L´Epine nach L´Herbaudiére zu kommen, nimmt man die ausgezeichneten Radwege oder folgt dem Mann. Er meinte am Pointe du Devin 







(es ist vielleicht mal an der Zeit, dass ihr euch eine Karte von Noirmoutier anguckt) „ wir können doch auch am Strand entlang fahren“ zuerst ging es auch relativ problemlos,  doch irgendwann war das Rad nicht mehr der beste Freund. Der Sand war nicht mehr fest und fahren hing nicht mehr drin. 
bin aber wenigstens etwas braun geworden...

Zur Belohnung für tapferes Schieben wurde mir ein Teilchen versprochen. Doch beide Bäckereien im Ort hatten noch geschlossen. Also durch die Felder (auch um noch einige Kartoffeln zu sammeln) zurück nach Noirmoutier en L´Ile (der „Hauptstadt“) zu dem Bäcker auf dem Markt der immer geöffnet hat. Dort steht auch dieses wunderschöne Kinderkarussell
schön, gell?

 steht. Immer wenn es sich dreht - da nicht so viele Kinder mitfahren und Hans nie wollte sind auch viele Leerfahrten dabei - ertönt eine an alte Zeiten erinnernde französische Musik. Da wird man ja schon ein wenig wehmütig. Muß am Alter liegen.
Das Puddingteilchen gab es auf einer Bank am Hafen.
Morgen geht es weiter, ins landesinnere Kanninchen kaufen. Ich hab das so ein schönes Rezept... oder zwei oder drei.....
bis bald

Montag, 3. Juni 2013

Geteiltes Vergnügen

Die Jummijacht stand ja schon länger abfahr bereit. Doch bis jetzt spielte das Wetter nicht mit: es war zu naß, zu windig oder das Meer war weg. Aber gestern, am Sonntag, war es so weit. Erstmal zum Wasser, war schon anstrengend genug. Trotz der speziellen Radkonstruktionen, die mein Daniel Düsentrieb erfunden hat. Aber ein netter Franzose hat beim schwersten Stück geholfen. Die haben ja schon was an sich, die Franzosen. Dann das Boot ins Wasser geschoben und ich mich sehr unelegant darein gesetzt. Hans kam mit einem Sprung hinterher, wobei er schon etwas weit springen musste, weil das Böötchen und ich schon ein wenig vom Ufer entfernt waren. Und dann ging es los. Die Kurzfassung würde lauten: aua und  naß Das Meer war nicht so ganz ruhig, wie nach der Inspektion vermutet. Die Wellen waren sehr oft so um die 1 m – 1,5 m hoch. Wir kamen nicht so richtig ins gleiten, also musste ein Gewicht  (in dem Fall ich) in den vorderen Teil. Bei ruhigem Schippern eine durchaus angenehme Position. Man sieht die Möwen, das Meer, die Gischt der Wellen, die hoch spritzt und in tausenden glitzernden kleinen Tröpfchen wieder ins Meer fällt. Die Strände mit den Familien, die versteckten Strände mit den Liebespaaren, die teils wunderschönen Häuser, den Kapitän des Herzen


 und des Bootes, der einen fürsorglich durch einen Teil der sieben Weltmeere fährt…. Ja, es kann sehr schön sein. Gestern nicht!. Die Rolle als Gewicht war schmerzhaft, denn immer wenn eine Welle kam und ging, ging ich mit der Welle hoch, das ist ok und wieder runter, das ist nicht gut für den Rücken. Mir gingen Bilder durch den Kopf, in denen eine Frau mit gebrochener Wirbelsäule oder gebrochenem Genick auf Meer von einem Rettungshubschrauber abtransportiert wird. Eine durchnässte Frau. Oder wie ein durchnässter Mann mit einem gebrochenem linken Arm, der, der den Motor steuert von einer hysterischen Frau an Ufer gezogen wird, so im toten Mann Stil. Aber es hat gut gegangen. Im Hafen von l´Herbaudière haben wir ein Päuschen gemacht und das Boot um ca. 40 l Wasser erleichtert.

Boot muß Pipi
 Eigentlich wollte Hans ja einmal um die ganze Insel, aber im Hafen meinte er, wir würden wohl besser zurück. Ich war nicht traurig.  Die Rückfahrt war nicht angenehmer. Trotz Spezialbänkchen samt gepolsterter Sitzfläche, war es bei dem Wellengang etwas unbequem. Meist hielt ich mich an einer Leine fest, was zur Folge hatte, dass die Handinnenfläche später schmerzte. Ebenso der Po und die Schultern. Hungrig war ich auch nicht, eher das Gegenteil. Aber das legte sich an Land wieder, dafür stellte sich ein Gefühl der Erschöpfung ein, als ob ich am Tag zuvor stattgefundenen Triathlon teilgenommen hätte. Als ich sehr elegant aus dem Boot aussteigen wollte, was mir auch gelungen ist, zumindest mit dem rechten Bein, rutschte ich mit selbigem im Sand etwas aus. Da das zweite Bein war schon haltlos in der Luft war, konnte es mich nicht mehr vor dem Untergang retten. Sprich, zum Schluß war ich ganz naß. Auf dem Rücken im Wasser liegend, beide Beine und Arme in der Luft, möchte ich nicht wissen, wie ich ausgesehen habe.
Aber gut geschlafen habe ich in dieser Nacht. Von kurz vor 24°° Uhr bis 11°°Uhr, ja, Seeluft macht müd

Eine Insel, eine Insel


Also wieder zur Ile de Noirmoutier, dem Mekka der Bonotte  und des Fleur de Sel.
Auf „unseren „ Campingplatz. Radtouren und  Kartoffeln stoppeln für den Mann. Ich hatte nämlich einen massiven Magnesiummangel bei ihm diagnostiziert, der sich in Wadenkrämpfen äußerte. Und in Kartoffeln ist Magnesium, also isst er leckere Sachen nicht weil sie lecker sind, sondern nur für die Gesundheit. Sehr windig ist es hier, aber im Moment auch sehr schön, so schön – und nun kommt der Neidfaktor – dass wir ärmellos rumlaufen können, manchmal. Und gefrühstückt haben wir auch schon zweimal draußen!!
Aber jetzt kommt auch der Bätschfaktor. Eine schlaflose Nacht hatten wir auch schon. Am Freitagabend kam nämlich eine Horde junger Leute an. 3 Frauen und 3 Männer, so um die 18 – 20 Jahre alt. Und  die sind in das Bungalowzelt direkt neben uns gezogen. Und jeder weiß aus seiner eigenen Jungend, dass der eigene Gesang und das eigene Gerede nie so laut sind, wie es die Mitbewohner empfinden. Und die Musik ist nie so laut, als das sie gegen 3°° Uhr Nachts noch stört. Und das die Anderen  gegen 5°° Uhr auch langsam aufstehen könnten, also braucht man dann auch nicht mehr leise zu sein.
Ups, haben wir Samstag nur gedacht, als die 6 mit zumindest 2 Flaschen Hochprozentigem vom Einkauf zurückkamen. Doch es ging, spät fuhren sie noch ins „Resto“ und waren um 1.30°°Uhr  noch nicht zurück und wir waren wohl so müde, dass wir so tief und fest geschlafen haben, dass wir die Rückkehr nicht bemerkt haben.
Und die Abfahrt am Sonntag auch nicht, denn da waren wir auf dem Wasser.

Wir sind geflüchtet



Wir sind geflüchtet. Vom Wasser zum Wasser sozusagen. Auf dem Campingplatz von
Chaumont haben wir erfahren, dass es im Massif Central extrem geregnet haben muß, das und die „normalen“ Regenfälle haben zu dem schon erwähnten Hochwasser der Loire geführt. Wir haben danach St. Martin en Place angefahren, das in der Nähe von Samur liegt. Die Gegend ist bekannt für ihre große Sektkellereien  (Kostprobe gab es auf meinem Geburtstag) und Tuffsteinhöhlen, in denen u.a. seit 150 Jahren Champignon gezüchtet werden. Frischer bekommt man die Champignons de Paris, wie sie in Frankreich heißen, nirgends – lecker!!
Aber zurück nach St. Martin. Seit 10 Tagen hatte der Platz neue Betreiber. Junge, sehr nette Leute. Wegen ihres Hundes hatten sie das Tor geschlossen, so dass wir dachten, es wäre geschlossen. Wir waren die einzigen Gäste und hatten freie Platzwahl. Direkt an der Loire, dessen Wasser hier auch bedenklich nahe am CP war, aber der junge Mann meinte, diese Nacht hätten wir nichts zu befürchten. Und geregnet hatte es auch den ganzen Tag nicht mehr.
Nur – das interessierte die Loire herzlich wenig, als wir am nächsten morgen zum Duschen gingen, stand der ganze Mittelteil des Platz unter Wasser. 
vorher.....

nacher......

 an einer Stelle, an der das Areal tiefer liegt, schwappte der Fluß über und machte sich breit. Ziemlich sogar. 2/3  waren geflutet. Die Betreiber taten mir so leid, aber nicht so leid, als das wir noch länger bleiben wollten.
Also sind wir zur Insel.