In
mitten einer wunderschönen Landschaft blickten wir auf das idyllisch
zwischen Hügeln gelegen Nordhausen. Pittoresk sieht es aus, mit seinen
roten Dächern und den Kirchturmspitzen, richtig beschaulich.
Wir
standen auf einem anderen Hügel, direkt hinter uns ist das
Krematorium vom Mittelbau-Dora.
Seit Oktober 1944 selbstständiges
KZ, vorher Außenlagerkomplex von Buchenwald.
Als
wir beschlossen , in den Harz zu fahren, war uns auch klar, daß wir
die Gedenkstätten Dora und Buchenwald aufsuchen wollten.
Was
wir bei den Besichtigungen empfanden, kann wohljeder von euch
nachempfinden.
Früher
wurde im Kohnstein, so heißt der Berg Erz abgebaut, daher waren
die Stollen in denen die Häflinge arbeiten und schlafen mußten schon vorhanden.
Diese waren zu Beginn des NS Regims
ursprünglich als Tanklager für Öl- und Benzin gedacht. Doch
letztlich wurden darin die V1 und V2 produziert (Vergeltungswaffe),
konstruiert u.a. von Wernher von Braun, der wie alle von nichts
wußte. Auch Junkers hatten einige der Stollen angemietet, sie ließen da Flugmotoren herstellen.
Teile der Stollen sind im Rahmen einer Führung, die übrigens kostenlos ist, zu besichtigen.
Einer der bekanntesten Häflinge war Stéphane Hessel,der die kleine Broschüre „ Empört euch“ geschrieben hat.
Teile der Stollen sind im Rahmen einer Führung, die übrigens kostenlos ist, zu besichtigen.
Einer der bekanntesten Häflinge war Stéphane Hessel,der die kleine Broschüre „ Empört euch“ geschrieben hat.
Die
Gedänkstätte Buchenwald war für uns nicht leicht zu finden. Auf
der Haupttrasse von Erfurt nach Weimar sind so gut wie keine
Hinweisschilder zu der Gedenkstätte (dafür aber umso mehr
Wahlplakate der NPD, es gab unglaublich viele!).
Genauso
wie in Dora sind die Häflingsbaracken nicht mehr vorhanden, doch sie
sind in Form von Steinfeldern erkennbar.
im Hintergrund das Desinfektionsgebäude |
jede Stele steht für ein Konzentrationslager des NS Regimes |
im Hintergrund ist das Krematorium von Buchenwald zu sehen |
Eingangstor mit dem Spruch"Jedem das Seine" |
Besichtigen kann man u.a.
das Krematoruim
mit dem „Pferdestall“ einer Genickschußanlage,
das Desinfektionsgebäude mit einer Kunst- und Sonderausstellungen,
eine Ausstellung im Speziallager 2.
Schüler und Angehörige legen Blumen vor die Öfen, vor jeder Tür (hier nicht erkennbar lag eine Rose) |
Und
ebenso wie in Dora wird darum gebeten auf Teilen des Geländes aus
Respekt nicht zu essen zu trinken und zu rauchen. Und Kinder unter 12
Jahren sollten auch in Begleitung Erwachsener bestimmte Bereiche
nicht aufsuchen.
Hans
und ich können beide nicht gut wieder geben, was wir anschließend
empfanden, außer Scham und Fassungslosigkeit. Daher ist dieser
Bericht nur sehr profan geschrieben.
Wir
haben unter anderem eine kleine Broschüre gekauft: Buchenwald –
ein Rundgang durch die Gedenkstätte. Bei Interesse verleihen wir sie
gerne.
"Es
gibt kulturelle Unterschiede, aber keine zivilisatorischen. Wenn wir
in Gesellschaften leben, dann bedeutet es, daß jedes Individuum
dieselben fundamentalen Rechte hat. Sie bedeuten zugleich, daß man miteinander
leben kann, daß man sich gegenseitig respektiert, daß man
Verwantwortung für den anderen hat. Das ist Zivilisation."
von Stéphane
Hessel
"Alle
Menschen sind gleich an Recht und Würde"
"Jeder
hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person"
beide aus
„Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte“
Glockenturm mit Figurengruppe |
eind der Massengräber, hier wurde die Asche der Toten Säckeweise hingebracht |
Figurengruppe |