Donnerstag, 15. Mai 2014

Ri Ra Rutsch...

Ich kenne den Schatzi nun schon fast 13 Jahre und ich kenne ihn meist auch recht gut, doch manchmal überrascht er mich noch. So zum Beispiel in Goslar, der Kaiserstadt. Goslar, gegründet 922 von Heinrich I ist nicht nur eine Kaiserstadt, sondern auch eine sehr schöne Stadt.

Nachdem wir uns an den ersten Fachwerkhäusern satt gesehen hatten und auf dem Weg zur Touristen Information auf dem Marktplatz waren, stoppte der Himmelsstern auf einmal an einer Pferdekutsche, die Stadtrundfahrten anbot und sagte: „Das machen wir“ Philipp, das hat dein Vater gesagt!!!!! Wir sind mit einer Pferdekutsche durch Goslar gefahren.
 



 dam und Eva         haben wir gesehen 


das Stammhaus ist das im Hintergrund
und das Stammhaus vom Siemens, wo bis heute einmal im Jahr alle Familienangehörigen zusammenkommen. 

Der Kutschfahrer nuschelte etwas und das, was man verstand kam etwas gelangweilt rüber. Wohl habe ich verstanden, daß er die Pferdeäpfel sofort entsorgen muß. Wenn die Pferde also mal müssen, hält er eine Art Eimer am Stiel unter deren Popo


 und kippt den Inhalt anschließend in einen extra dafür mitgebrachten Eimer. Einmal passierte es während der Fahrt – es stank ganz schön. Läßt er die Äpfel liegen, muß er 50 € Strafe zahlen.

Die zweite Überraschung betraf das Essen. Es war Freitags und Freitags gibt es bei uns Fisch.
Wir einigten uns darauf keinen Fisch zu essen, sondern Mittags ausnahmsweise mal etwas warmes und Abends Käse und da schlug der Mann Döner vor!! Das war das dritte Mal in unserer gemeinsamen Zeit, daß wir ein Döner aßen.
Ich sollte auf dem Marktplatz, wo um 15 Uhr ein Glockenspiel begann, einen Sitzplatz organisieren und der Mann ging auf Jagd nach Essen.
Ein älteres Ehepaar rief mich, als eine junge Frau mir die Hälfte der freien Bank verweigerte und meinte sie würden rücken und dann hätte ich auch noch Platz. Ob ich das Glockenspiel sehen wolle? Nein, ich habe Hunger und warte auf den Jäger, der das Wild jagt (habe ich natürlich nicht gesagt, nur das Schatzi etwas zu essen holen würde). Ach, da hätten sie mir das und das Lokal empfehlen können, leckeres Essen und sehr preiswert, doch heute hätte es weiße Bohnensuppe gegeben und der Mann, der ältere, nicht Schatzi, mag keine. Da schwieg ich erstmal. Ob wir schon einmal in Goslar gewesen wären? Nein, aber es würde mir sehr gut gefallen. Wir wollten auch noch nach Wernigerrode und Quedlinburg. Ach wie schade, jetzt hätten sie das Kärtchen von dem Lokal aus Wernigerrode nicht mit, wo man gut und preiswert essen könnte. Da kam der Schatzi mit dem Döner. Es hätte sich ja alles sehr geändert. Sie würden häufig hierhin kommen. Die Dame kam wohl
ursprünglich aus Sachsen oder Sachsen Anhalt. Sie und einer ihrer zwei Brüder sind aber nach dem Krieg in die BDR gegangen. Der andere Bruder und eine Schwester sind geblieben. Einmal wären sie an der Grenze 24 Stunden festgehalten worden, weil ein Stempel im Pass fehlen würde.
Und als die Schwester im Sterben gelegen hätte, wollte sie noch einmal ein Glas Malzbier trinken und in der ganzen Stadt sei kein Malzbier aufzutreiben gewesen. Das ging ihr heute noch nach. Hans und mir danach auch. Das mag man sich ja nicht vorstellen, so ein profaner Wunsch konnte nicht erfüllt werden. Dann kam das Glockenspiel. Dreimal kamen Figürchen raus und spielten unter anderem „ Der Steiger kommt“, danach verabschiedete sich das Paar, sie wollten unter anderem noch zu einer Nudelfabrik, mit angeschlossenem Restaurant, da gäbe es soooolche Portionen, sehr lecker und preiswert. Mir waren die beiden sehr sympathisch.

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