Donnerstag, 15. Mai 2014

Welch ein Broken



Vor mir stehen zwei kleine Schnapsfläschen. Echte St. Hubertustropfen. Die haben wir von Frau Helga zur Begrüßung bekommen. 
Frau Helga betreibt einen Stellplatz in Darlingerrode. Das ist ein Ortsteil von Ilsenburg und liegt nur 3 km von Wernigerrode. Wir mußten u.a. pro Person und Tag 1,50 € Kurtaxe bezahlen, dafür bekamen wir aber eine Ilsenburger Gästekarte. Die beinhaltet viele Vergünstigungen und Rabatte z.B. 0,50 € Ermäßigung auf eine Führung oder Wanderung durch Blankenburg oder 5 % Rabatt ab einer Rechnungssumme von 20 € in dem Restaurant „Stadt Hamburg“ oder einem Hexenaufkleber in der Touristen Information der Stadt Werningerrode (hab ich!!!) und das Beste: freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (abgesehen von einigen Ausnahmen) für die Zeit, die in der Gästekarte eingetragen ist.

Und das haben wir am nächsten Tag ausgenutzt. Frau Helga nimmt ihre Aufgabe sehr ernst und hat Ordner mit Prospekten angelegt, die jeder Wohnmobilist geliehen bekommt. Fand ich klasse.
Da waren u.a. die Fährpläne der Busse und der HSB, der Harzer Schmalspurbahn drin. Und damit wollten wir fahren. Sie gehört leider nicht zu den kostenlosen Verkehrsmitteln, sondern ist sogar recht teuer. Für die Hin- und Rückfahrt von Wernigerrode zum Broken zahlt man z.B. 35 € pP.
da waren wir noch allein ... und ahnungslos
Aber es lohnt sich, alleine    wegen der Erkenntnisse. So erkannte ich z.B. das ich es morgens nicht so gut verkrafte, wenn eine Gruppe gröhlender Sachsen mit im Wagon sitzen, die gegen 10 Uhr schon die kleinen Feiglinge rausholt oder das man sich besser Ohrstöpsel mitnehmen sollte, wenn im selben Wagon auch noch eine Gruppe fildeler Berliner Rentner mitfahren und beide Gruppen sich an Lautstärke übertreffen wollen. Ich hasse sächsisch und berlinerisch und ich hasse es noch mehr am frühen Morgen!! Ansonsten war die Fahrt sehr nett.
Bis Schierke ist es möglich mit den Auto zufahren, danach geht es nur noch mit der Bahn    oder zu Fuß zum Broken. Und das ist noch ein noch ein ganzen Stückchen – natürlich nicht für den geübten Wanderer und davon gab es viele. Auch viele mit Fotoapparat, der freudig gebraucht wurde, wenn die HSB an ihm vorbei fuhr. Auf dem Broken 
 
war es sehr kalt und sehr nebelig und wir waren trotz zusätzlicher Jacken (man weiß halt, daß es auf über 1100 Meter frisch ist) froh, als wir wieder in der diesmal beheizten Bahn saßen. Zwischendurch wurden übrigens Schnäpschen verkauft. Auf der Hin- sowie auf der Rückfahrt. Aber wir hatten ja im Womi noch unsere St. Hubertustropfen.
Marktplatz von Werningerrode
Anschließen stand ein Bummel durch Wernigerrode auf dem Programm.   Ich wollte ja den Hexenaufkleber haben. Es ist nett, aber Goslar hat mit besser gefallen.

Da wir an dem Tag für unsere Verhältnisse sehr früh aufgestanden sind (07 Uhr) und ich abends unbedingt noch die Verfilmung eines Krimis von Domenique Manotti (sehr zu empfehlen, die Autorin, nicht der Film) sehen wollte (Ende 2 Uhr) wurde es am nächsten morgen etwas spät und der geplante Ausflug nach Bad Harzburg viel ins Wasser (der Bus fährt Sonntags nur viermal).
Daher sind wir mit den Füßen gegangen. Erst zum Steinkreis von Darlingerrode.  

 
Thingstätte

Das ist eine alte Gerichtsstätte aus vormittelalterlicher Zeit. Bei Arbeiten wurden zu einem Kreis angeordnete Steine gefunden, die sich als Thingstätte entpuppten. Jeder Stein war des Sitz eines Schöffen. Der Stein der Richters war im Westen mit Blick auf den Sonnenaufgang. Im Osten war ein sogenannter Sachsenstein und in der Mitte war der Stein auf den der Angeklagte saß. Ging die Sonne auf und der Sachsenstein würde durch sie angestrahlt, wurde über den Angeklagten das Urteil gesprochen. Das steht auf einer Tafel, die da aufgestellt ist. Ebenso steht dort, daß, wenn es einem Mörder aus Goslargelingen sollte, sich in diesen Steinkreis zu flüchten, er Asyl bekam.

Danach ging es zum Kloster Drübeck, wo es im Kloster-Cafe eine leckere Klostertorte gab.

Himmelsstern und ich mit Kaffee und Kuchen im Bauch
Auf dem Weg erkannten wir, daß unser Altbundeskanzler Kohl recht hatte, es gibt sie, die blühenden Landschaften 

nicht nur blühend, sondern auch schön
 

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