Donnerstag, 11. Juli 2013

Landshuter Hochzeit



Am 14.11.1475 heiratete Georg, der Sohn von Ludwig dem Reichen, Herzog von Bayern,  die polnische Königstochter Jadwiga bzw. Hedwig. Ihr Vater war Kasimir von Polen, dem mächtigsten osteuropäischen Reich. Von der Verbindung erhoffte man sich eine Annäherung  beiden Staaten, um gemeinsam gegen die Bedrohung aus dem Osmanischen Reich ankämpfen zu können.
Große Hochzeiten waren keine Seltenheit, selten jedoch  lag ein so detailliert Bericht über den Ablauf der Hochzeitsfeierlichkeiten vor. Zu Verdanken sind sie  dem Klosterschreiber Hans Seyboldt sowie den Aufzeichnungen  des Schreibers von Markgraf und Kurfürst Albrecht Achilles.
Der Kaiser hatte sein Kommen zugesagt! Friedrich der III kam mit seinem Sohn Maximilian. Ebenso  die Fürsten von Tirol, Württemberg, Baden, Brandenburg und  Sachsen, die Bischöfe aus dem Südosten des Reiches an der Spitze der Erzbischof von Salzburg .
9000 Gäste mit Pferd und Wagen auf der einen Seite und 7000 Einwohner auf der anderen. 8 Tage wurden alle auf  Kosten des Herzogs bewirtet. Es war niemandem gestattet, Wein, Bier, Fleisch, Brot und anderes zu kaufen oder zu verkaufen. Über 323 Ochsen, 12000 Gänse 194435 Eier wurden verzehrt. Die Kosten betrugen gesamt 60766 Gulden 73 Pfennige. Einem durchschnittlichem Nettojahreseinkommen des Herzogs. Es entspricht heute ca. 13 Millionen Euro.
Glücklich sind Georg und Hedwig wohl nicht geworden. Von ihren fünf Kindern überlebten zwei Mädchen.  Hedwig lebte abgeschieden auf einer düsteren Burg und starb 1502 mit 45 Jahren. Georg starb ein Jahr später.

1902 wurde in Landshut der Verein „die Förderer e.V.“ gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Umzug der Hochzeit original getreu  wieder zu geben. Ursprünglich im Jahres-, später im Dreijahres- und seit 1985 im Vierjahresrhythmus.
Und 2013 waren wir Zuschauer. Mit exquisitem Sitzplatz. Weil wir flink und dreist waren und Stühlen mit hatten und drei Picknickkörbe. Zwischen uns und dem „Hochadel“, den Edlen, Reichen und Schönen, den Fleißigen, Ehrbaren und  Achtbaren, den Möchtegernen und leidig Gesehenen, den Gauklern, Musikanten und Haudegen war nur eine Absperrung und .....

DIE AUFPASSER


Es zogen  
Leidende

Könner

und schöne Frauen

 mit. Ebenso Kinder mit ihren Betreuerinnen.


die Haute Volaute




Zunftmitglieder und ihre Zunftfahnen


Fahnenschwinger mit Schwingfahnen












Ordensleute


un(d)ordentliche Leute

Edle und Schö.....????
Schöne und ....????













Statt Menschen lieber Blumen aufpicken

Pißpott oder was??
Man merkte, wieviel Spaß die Menschen bei dem Umzug hatten. Teilnehmen kann man auch nur, wenn man gebürtiger Landshuter ist oder dort wohnt.
Die Haarlänge ist übrigens streng geregelt. Bei jungen Mädchen und Frauen, lang, kein Stufenschnitt und ab 22 unter der Haube. Bei Jungs Schulterlang, bei älteren Jungs mindestens bis über die Ohren - oder Glatze!




schöner Ritter

 
arme Pferde

beeindruckende Vögel



.... nochmehr Blumen
der Prinz kütt, aber Mädels, wollen wir den??
die Braut

 Das neue Fahrwerk, des eigens in Wien hergestellten, Brautwagens hat 100.000 € gekostet!!!! Er wurde von 8 weißen Pferden gezogen. 8PS also. Wie weit kommt man damit und vorallem, wenn einem der Bräutigam nicht gefällt?
wie die kleinen Engel von Raphael, gell?
Ein Schelm, wer böses dabei denkt!!
Ach, es gab übrigens eine umfangreiche Beilage in einem Wochenblatt und neben der Seite mit dem Zugablauf gabe es in Din A 4 Format eine Anzeige eines ortsansässigen Puffs - was das wohl gekostet hat?!


Montag, 1. Juli 2013

Sightseeing mit Hans

Es war ein schöner, warmer Sommertag und wir wollten etwas sehen von der Welt. Also sind wir nach Saumur gefahren. Und da gab es soviel zu sehen:
Hans vor dem Schloß
Hans vor dem Rathaus
Hans vor der Kirche
Hans vor dem Panorama
  
Hans Frau
Außer viel Wein, Sekt und Pilzen, hat Saumur noch die Cadre Noir, die  französische Reitschule zu bieten - und - das Blindenmuseum! Dachte ich zumindest einmal. Wir sind an einem Hinweisschild vorbeigefahren, das auf einen Parc du Braille oder so ähnlich hinwies. Louis Braille war ja der Erfinder der Blindenschrift. Wenig später hing ein noch größeres Schild, das auf das "Le Musée des blindés" hinwies. "Och guck mal" sagte ich zum Himmelsstern "die haben sogar ein Blindenmuseum hier, das wäre ja auch mal interessant" "Jo" meinte Schatzi " nur was soll der Panzer auf dem Schild?" "Weiß nicht, finde ich aber raus" gab ich siegessicher von mir. Und natürlich habe ich es herausgefunden. Das Musée des blindés ist ein Panzermuseum. Les blindés sind keine Blinden, wie der Name und der Braille-Park vermuten läßt, sondern Panzer. Und seit dem wirft mir mein Liebster immer einen grinsenden Blick zu, wenn wir durch Saumur fahren.
Auf der Rückreise zu unserem Campingplatz in St. Martin de la Place ca. 10 km von Saumur entfernt, haben wir uns treiben lassen.
Vorbei an kleinen Dörfchen
vorbei an den bekannten Hausbooten, die man mieten kann
vorbei an den Fischerbooten, die berühmt für die Loire sind
vorbei an anderen Booten
und Transportmitteln
Viehtransporter, vom Ufer auf eine Insel und zurück

vorbei an der wunderschönen Loirelandschaft, die ihren ganz eigenen Zauber hat.
Die Sonne schien und trotz Sonnencreme habe ich Sonnenbrand auf den Knien bekommen. Ich sage jetzt nicht, das meine Oberschenkel und Knie mich an den süßen Schweinchenspeck erinnerten - rosa und weiß und fluffig, das wär´mir nämlich peinlich.
Abends machte uns gegenüber mitten auf der Loire ein Hausboot fest. Und kurze Zeit später spielte ein Mann oder eine Frau dort auf einem Dudelsack.
Derweil ging die Sonne unter schuf eine wunderschöne Atmosphäre
 
.... nur nach 2 Stunden wollten wir keinen Dudelsack mehr dudeln hören....

Und nun noch einige druckfrische Abschiedsbilder, vor 5 Minuten (jetzt haben wir 23.05 Uhr)
von Hans gemacht. Morgen werden wir St. Martin nämlich verlassen und uns langsam auf den Weg nach Landshut in Bayern machen. Zur Cousine Flora und der Hochzeit.

Blick vom CP auf Chênehutte les Tuffeaux

anderer Blick













St. Clemet sur Loire, wo es sehr leckeres Brot und Birnentorte gibt