Sonntag, 23. Juni 2013

Lascaux



Sicher kennt jeder von Euch Orte oder Plätze, die einen irgendwie anziehen, wo man unbedingt einmal hin möchte, die man unbedingt einmal sehen möchte. Von denen man träumt. Und manchmal erfüllt man sich so einen Traum. 2000 war es bei mir z.B. Troja. 
Ein anderer Ort ist Lascaux mit seinen prähistorischen Höhlenmalereien.
Die Höhle von Lascaux wurde 1940 von 4 Jugendlichen und einem Hund entdeckt.
Marcel Ravidat und sein Hund Robot fanden ein Erdloch. Die beiden wollten in das Loch reinkriechen, doch es war zu eng. Am nächsten Tag kam Ravidat mit drei Freunden, Georges Agniel, Simon Coencas und Jacques Marsal  zurück, um den Höhleneingang zu erweitern.
An den Höhlenwänden  sahen sie Hirsche, Auerochsen und Pferde, Steinböcke Rentiere und Stiere gemalt, die Stellenweise 5,50 m lang waren. Als sie die Malereien entdeckten, informierten sie ihren Lehrer Léon Laval und  der wiederum den „Papst der Vorgeschichte“ Abbé Henri Breuil. Die Erforschung der Höhle begann.
1948 wurde sie für die Allgemeinheit zugänglich gemacht. Durch die hunderttausende von Besuchern nahmen die Bilder jedoch großen Schaden an. Bakterien führten  zur so genannten „grünen Krankheit“ -  Algenbefall und der weißen Krankheit, durch den Temperaturanstieg, Feuchtigkeit und  der Vermehrung von Kohlendioxid wurden Kalkspatkristalle gebildet. 1963 wurde die Höhle für die Öffentlichkeit geschlossen.
Jedoch begann man 1972 mit dem Bau der originalgetreuen Wiedergabe der Höhle, d.h. dem Saal der Stiere und dem axialen Seiteneingang, die als Lascaux  II 1983 eröffnet wurde.
Eintrittskarten gibt es in der Touristeninformation der Stadt Montignac, die ca. 2 km von Lascaux entfernt liegt. In der Hauptsaison sollte man daran denken, dass die Zahl der Besucher auch in Lascaux II auf 2000 Personen täglich beschränkt ist. Eine Führung dauert ca. 40 Minuten. Ich würde jedem empfehlen, der in die Gegend fährt, sich Lascaux II anzuschauen, und sich von den Malereien, von denen Picasso gesagt haben soll:“ Wir haben nichts Neues gelernt:“ verzaubern zu lassen.

die Aufnahmen wurden in Le Thot gemacht, da fotografieren in Lesacux II strengsten untersagt ist

Wir waren in Alles sur Dordogne auf einem Campingplatz mit diesem schönen Ausblick. 
Limeuil, vis a vis unserem CP
Beim durchblättern der ortsüblichen Prospekte stieß ich auf ein Prospekt von Lascaux.
Ich erzählte Hans, dass ich daaaaa unbeeeeedingt hinwollte. Immer schon!!!! Er meinte nur: ich weiß! Ich: woher! Er: hast du schon ein paar Mal gesagt. Also fahren wir morgen dahin. Ist ja ein Traum von dir und ich bin manchmal der Erfüller deiner Träume. Also sind wir hin. Große Parkplätze aber  sonst?? Am „Eintrittsbüdchen“ lasen wir dann ein Schild, dass die Eintrittskarten im Ort Montignac zu kaufen wären. Die freundliche Dame hinter dem Schalter sagte uns es auch noch mal, aber zückte sofort zwei Karten (wie oben erwähnt, würde ich mich jedoch nicht darauf verlassen, dass dies immer möglich ist) und meinte, eine Führung in deutsch sei um 14.40 Uhr. Eine nette junge Frau mit netten französischem Akzent erzählte und dann einiges über die Höhle, die Entdeckung, die Malereien, den Aufbau von Lascaux II und einiges mehr. Ich hatte gelesen, dass Lascaux relativ klein ist, 250 m lang und ein Höhenunterschied von 30 Meter hat, wovon allerdings nur ein kleiner Teil nachgebildet wurde (bis jetzt?, ich weiß es nicht). Wir gingen zuerst in einen Vorraum, in dem die Höhle im Querschnitt dargestellt ist und einige Abbildungen zum Aufbau von Lascaux II. In einem zweiten Vorraum befinden sich einige Fotografien und prähistorische Gegenstände, die aufzeigen, wie und womit die Menschen damals gearbeitet haben und mit welchen Mitteln sie die Malereien gefertigt haben. Und dann kommt die „Sixtinische Kapelle der Höhlenmalerei“
Ich war überwältigt!
Danach waren wir noch an dem angeschlossen Laden für Bücher und „Nippsachen“ – Orginalwiedergabe des Prospektes, wo der Schatzi mir auch noch etwas schenkte. Ist er nicht klasse? In Le Thot, einige Kilometer von Montignac, ist ein prähistorisches Informationszentrum, dass man sich im Anschluß auch noch anschauen kann (muß man aber nicht).

in Le Thot: der war riesig, der Mamut, bestimmt anderthalbmal so hoch wie ich
in Le Thot, hier hat jedes Zicklein sein Kämmerchen und der Bock hat freie Auswahl


Auf Rückfahrt zum CP sind wir an der Vézère entlang gefahren. 
Le Roque St. Christophe

An Le Roque St. Christophe,einer riesigen Felsenterrasse samt Höhlendorf

 
Maison Forte

 und am Maison Forte de Reignac, einem Felsenschloß, mit einer Ausstellung über Folter und die Todesstrafe sowie einem Kuriositätenkabinett, vorbei gefahren.

Als ich Hans abends noch einen „Traumort“ nannte, schluckte er nur und meinte "nun, gucken wir mal."

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