Montag, 22. Oktober 2012

Bambus und die Faszination der kleinen Brücke



Von dem Bambus habe ich ja schon berichtet. Der Schatz war so angetan davon, dass er sofort mehr haben wollte. Die kleine Säge, die oft mit uns radelt (ein Opinel und mehrere Tüten haben wir auch immer mit, man weiß ja nie, was man so findet und brauchen kann) erwies sich als nicht so ganz geeignet. Es dauerte etwas, bis der 5 Meter hohe Bambus abgesägt war. Dann wurde er in fahrradtransportable Stücke gesägt und auf ging es. Es ging, so ganz ideal war es nicht, zumindest für den Himmelsstern, ich musste nur sein Fahrradkörbchen transportieren. Nun kamen zwei Überlegungen auf: a) wie bekommen wir den Bambus leichter ab und b) wie bekommen wir ihn besser transportiert. Also haben wir eine Tour zu einem Centre Commercial gemacht. Kleiner französischer Exkurs. In allen größeren Städten gibt es vor oder hinter der Stadt, je nachdem von wo man kommt, Centre Commercials. Das sind kleine, größere oder riesige Einkaufszentren. Manchmal nur ein Supermarché wie Le Clerque, Super U oder Intermarché, manchmal sind Schuhgeschäfte, Bekleidungsgeschäfte, Bau- und Heimwerkermärkte, alles für´s Auto usw. dabei, alles in Auswüchsen, die ich in Deutschland nur einmal vor Koblenz gesehen habe. Nicht zu vergleichen oder verwechseln mit dem Centro oder Outlet-Centern. Je nach Größe heißen die Supermärkte auch Supermarché oder Hypermarché und bei denen braucht man viel Zeit oder Rollschuhe (in manchen flitzen die Angestellten tatsächlich mit Rollschuhen rum) weil sie so groß sind. Aber zurück zum Bambus. Wir sind also zu einem Centre Commercial gefahren und haben einen Baumarkt gesucht und gefunden, in dem Fall Mr. Bricolage, für die Männer so etwas, wie für die Frauen ein Schuhgeschäft. Hans hatte ein Probestückchen Bambus mit gebracht und testete nun daran die verschiedenen Sägen. Irgendwann kam ein leicht misstrauisch guckender Mitarbeiter und fragte, ob er helfen könne (hat jemand schon mal bei Hornbach o.ä. erlebt, dass ein Mitarbeiter freiwillig kommt und fragt, ob er helfen kann?? Eher ist es doch so, dass man 10 Minuten mehr einplanen muß, bis man einen Verkäufer gefunden hat, der einem hilft). Wir erklärten ihm, dass wir eine gescheite Säge zum Bambusabsägen bräuchten. Fand er wohl klasse, denn nun sägte er fleißig mit. Aber es war nicht das richtige dabei. Also gingen wir von der Heimwerkerabteilung zur Gartenabteilung, wo die Herren fündig würden.
Dann ging es wieder an den Kanal. An dem Kanal gibt es nicht nur einen Radweg, sondern es führen auch Straßen entlang. Aber jetzt nicht links von A nach B und rechts von A nach B sonder von links A nach rechts und wieder nach links wieder nach rechts B. und da muß man ja über Brücken. Und diese Brücken waren zum Schlucken. Erstmal weil sie sehr schön aussehen. Es sind sehr alte Steinbrücken, die vermutlich noch aus der Vorautozeit stammen. Um von der Straße, die sehr schmal ist auf die Brücke zu kommen, muß man eine sehr schare rechts oder links Kurve fahren. Es geht fast im 90° Winkel auf die Brücken. Für einen Pkw kein Problem, mit einem Wohnmobil wird es etwas schwieriger, aber auch machbar. Immerhin sind die Brücken bis 15 oder 16 Tonnen befahrbar. Es kann auch immer nur ein Vehikel auf der Brücke fahren, na ja, drei Radfahrer passen schon nebeneinander. Aber ein Radfahrer und ein Auto geht nicht so ganz gut. Und das Womi brauchte auch fast die gesamte Straßenbreite. Auf der Suche nach einer geeigneten Bambusstelle haben wir dreimal die kleinen Brücken passiert wobei wir dreimal einem Wanderverein begegnet sind, zum Schluß gab es ein großer Hallo und Gewinke, die dachten wohl auch, die spinnen, die Deutschen. Gegenüber einer Kirche sind wir fündig geworden.


 Ein kleiner Weg ging auf eine Lichtung, wo wir prima mit dem Womi parken konnten und der Meister der Säge sägen konnte. 


Ich probierte so lange unsere neue Wärmflasche aus, weil ich mir einen Nerv eingequetscht hatte. Nun sind Bambusstäbe im Anhänger und auf dem Anhänger. Bin ja mal gespannt.

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