Von dem Bambus habe ich ja schon berichtet. Der Schatz war
so angetan davon, dass er sofort mehr haben wollte. Die kleine Säge, die oft
mit uns radelt (ein Opinel und mehrere Tüten haben wir auch immer mit, man weiß
ja nie, was man so findet und brauchen kann) erwies sich als nicht so ganz
geeignet. Es dauerte etwas, bis der 5 Meter hohe Bambus abgesägt war. Dann
wurde er in fahrradtransportable Stücke gesägt und auf ging es. Es ging, so
ganz ideal war es nicht, zumindest für den Himmelsstern, ich musste nur sein
Fahrradkörbchen transportieren. Nun kamen zwei Überlegungen auf: a) wie
bekommen wir den Bambus leichter ab und b) wie bekommen wir ihn besser
transportiert. Also haben wir eine Tour zu einem Centre Commercial gemacht.
Kleiner französischer Exkurs. In allen größeren Städten gibt es vor oder hinter
der Stadt, je nachdem von wo man kommt, Centre Commercials. Das sind kleine,
größere oder riesige Einkaufszentren. Manchmal nur ein Supermarché wie Le
Clerque, Super U oder Intermarché, manchmal sind Schuhgeschäfte,
Bekleidungsgeschäfte, Bau- und Heimwerkermärkte, alles für´s Auto usw. dabei,
alles in Auswüchsen, die ich in Deutschland nur einmal vor Koblenz gesehen
habe. Nicht zu vergleichen oder verwechseln mit dem Centro oder Outlet-Centern.
Je nach Größe heißen die Supermärkte auch Supermarché oder Hypermarché und bei
denen braucht man viel Zeit oder Rollschuhe (in manchen flitzen die
Angestellten tatsächlich mit Rollschuhen rum) weil sie so groß sind. Aber zurück
zum Bambus. Wir sind also zu einem Centre Commercial gefahren und haben einen
Baumarkt gesucht und gefunden, in dem Fall Mr. Bricolage, für die Männer so
etwas, wie für die Frauen ein Schuhgeschäft. Hans hatte ein Probestückchen
Bambus mit gebracht und testete nun daran die verschiedenen Sägen. Irgendwann
kam ein leicht misstrauisch guckender Mitarbeiter und fragte, ob er helfen
könne (hat jemand schon mal bei Hornbach o.ä. erlebt, dass ein Mitarbeiter
freiwillig kommt und fragt, ob er helfen kann?? Eher ist es doch so, dass man
10 Minuten mehr einplanen muß, bis man einen Verkäufer gefunden hat, der einem
hilft). Wir erklärten ihm, dass wir eine gescheite Säge zum Bambusabsägen
bräuchten. Fand er wohl klasse, denn nun sägte er fleißig mit. Aber es war
nicht das richtige dabei. Also gingen wir von der Heimwerkerabteilung zur
Gartenabteilung, wo die Herren fündig würden.
Dann ging es wieder an den Kanal. An dem Kanal gibt es nicht
nur einen Radweg, sondern es führen auch Straßen entlang. Aber jetzt nicht
links von A nach B und rechts von A nach B sonder von links A nach rechts und
wieder nach links wieder nach rechts B. und da muß man ja über Brücken. Und
diese Brücken waren zum Schlucken. Erstmal weil sie sehr schön aussehen. Es
sind sehr alte Steinbrücken, die vermutlich noch aus der Vorautozeit stammen. Um
von der Straße, die sehr schmal ist auf die Brücke zu kommen, muß man eine sehr
schare rechts oder links Kurve fahren. Es geht fast im 90° Winkel auf die
Brücken. Für einen Pkw kein Problem, mit einem Wohnmobil wird es etwas
schwieriger, aber auch machbar. Immerhin sind die Brücken bis 15 oder 16 Tonnen
befahrbar. Es kann auch immer nur ein Vehikel auf der Brücke fahren, na ja,
drei Radfahrer passen schon nebeneinander. Aber ein Radfahrer und ein Auto geht
nicht so ganz gut. Und das Womi brauchte auch fast die gesamte Straßenbreite.
Auf der Suche nach einer geeigneten Bambusstelle haben wir dreimal die kleinen
Brücken passiert wobei wir dreimal einem Wanderverein begegnet sind, zum Schluß
gab es ein großer Hallo und Gewinke, die dachten wohl auch, die spinnen, die
Deutschen. Gegenüber einer Kirche sind wir fündig geworden.
Ein kleiner Weg
ging auf eine Lichtung, wo wir prima mit dem Womi parken konnten und der
Meister der Säge sägen konnte.
Ich probierte so lange unsere neue Wärmflasche
aus, weil ich mir einen Nerv eingequetscht hatte. Nun sind Bambusstäbe im
Anhänger und auf dem Anhänger. Bin ja mal gespannt.
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