Montag, 22. Oktober 2012

Kiefern und Bambus


Wir haben den Atlantik verlassen und sind an die Garonne gefahren. Es war landschaftlich etwas langweilig. Das Gebiet von Nord nach Süd, in dem Fall von der Mündung der Gironde (zur Erinnerung: bei Bordeaux vereinigen sich die Dordogne und die Garonne zur Gironde die bei Royan in den Atlantik  mündet) bis ca. nach Bayonne und von Ost nach West, vom Atlantik bis zur tiefsten Stelle ins Landesinnere bei Casteljaloux, das sind ca. 140 km,  besteht fast nur aus Kiefernwäldern, Heidekraut, Farn und evtl. Maisfeldern. Die Bevölkerungsdichte ist sehr gering, größere Städte gibt es wenige. Früher war es Sumpfland und die Kiefern halfen bei der Trockenlegung (der Mann meinte grade, dass die Schäfer früher auf Stelzen durch die Gegend gelaufen sind, weil sie ihre Schafe sonst nicht hüten konnten). So lieblich wie in der Lüneburger Heide sah es nicht aus, wir waren froh, als wir wieder menschliche Zivilisationen um uns hatten.
Gelandet sind wir in Villeton, wo ein schöner Stellplatz beim Musée de Paysanne war, entspricht etwa einem Heimatmuseum bei uns. Der Platz lag direkt am Canal Latéral.


 Villeton ist kein Ort im eigentlichen Sinne, es sind ein paar Häuser da, ca. 15 Stück, ein Gemeindesaal, ein Bürgermeisteramt, ein Restaurant, besagtes Museum und mehr Hühner und Hähne als Bewohner und die ließen einen jeden Morgen hören, dass sie noch da sind. Nett und idyllisch. Am nächsten Tag sind wir mit dem Rad nach La Mas d´Agenais gefahren. Immer am Kanal entlang. Pappeln an der einen manchmal auch an der anderen Seite, so dass man quasi Überdacht fuhr es wirkte wie eine große Kathedrale.


 Dann und wann ein Hausboot, wirklich schön, irgendwie französisch. La Mas d´Agenais ist ein alter Ort. Es gibt noch ein altes Waschhaus,


 eine sehr schöne offene Markthalle und eine kleine Kirche mit einem Kleinod. Wir gucken uns ja fast jede Kirche an und nehmen aus jeder etwas mit – innerlich, nix Langfinger mäßiges. Jede hat etwas besonderes, sei es der liebevoll geschmückte Altar in einer winzigen Dorfkirche, eine schöne Decke, Figuren oder auch regelrechte Kostbarkeiten. Und diese kleine unscheinbare Kirche hat einen Original Rembrandt - Christus am Kreuz.


 Es gehörte zu einem Kreuzweg von 7 Gemälden. Eine Familie aus La Mas schenkte es 1804 der Kirche. Die Echtheit wurde in den 60ger Jahren im Louvre bestätigt. Das muß man sich jetzt vor Augen führen, man betritt eine kleine Dorfkirche und steht vor einem Rembrandt, unglaublich.
Auf der Rückfahrt haben wir den Bambus stock noch geholt, den Hans auf der Hinfahrt abgesägt hatte, der Zaun zu Hause wird jetzt verändert.

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