Mittwoch, 3. Oktober 2012

Ein Mann, ein Boot

Es war ein schöner Tag, die Sonne schien, die Vögel zwitscherten und Hans machte keine Anstalten, den Campingplatz zu verlassen. Leicht verunsichert, etwas mißtrauisch - nein ziemlich mißtrauisch machte ich es mir mit einem Buch gemütlich. Er guckte sich schließlich das Boot von links an, von rechts an, ging einmal drum herum und verschwand im Womi. ein paar Minuten später kam er im Neoprenanzug wieder heraus und meinte: "Ich mach mal eine Tour".
Nanu? Ich habe keinen Neoprenanzug (unter uns, wie würde ich darin auch aussehen...) und es hieß ja auch : ich mache eine Tour"
Also würde der Bombard zum Strand gezogen und gedrückt, die Rädchen entfernt


der Motor angeschmissen






und ab ging die Post





Ich wurde beauftragt die Schuhe mit zurück zum Wohnmobil zunehmen, winkte zum Abschied und ging die lange Strecke ca. 30 m zurück  ... zu meinem Buch.
Später dachte ich, vielleicht kannst du ja auch einmal Selbststängkeit an den Tag legen und zeigen, daß du mitdenkest. Also ging ich ca. 30 Minuten später nochmal zum Strand, um die Rädchen, die da ja noch muttersselenalleine rumlagen, auch zum Womi zu holen.
Schluck! Nein, daß kann nicht sein, es war ja nur der Angeler da, der vorhin auch da war und die beiden Franzosen auf ihren Stühlchen, die aber erkennbar ohne Gepäck da waren. Aber wo waren die Rädchen? Die Spur war noch da und ging bis zum Meer, wo sie abrupt aufhörte. Aber keine Rädchen!! Die Flut!! Sie mußte es gewesen sein. Sie hatte sie weggespült!! Schluck, was würde der Himmelsstern sagen, die Rädchen sind sehr wichtig für den Transport und außerdem Handarbeit (jawohl, mein Schatz kann nicht nur Holzhacken). Also wurden die Algenansammlungen untersucht, nichts, das nahe Wasser untersucht, nichts, der Strand abgesucht, nichts, der Angler und die Franzosen argwöhnisch beobachtet, nichts, der..... "Pardon, Madame ,,," ....ich will jetzt nicht mit meinem französisch glänzen, da gebe es auch nicht viel, aaalsooo, es sprach mich ein netter, aber ein so was von netter Franzose an, ob ich etwas suchen würde, vielleicht kleine Rädchen, die zu einem Boot gehören würden... Er und seine Frau waren auch auf dem CP direkt am Strand, wo sie einen guten Blick auf alles hatten und sie hatten Hans und mich wohl beim wasserlassen beaobachtet und später dann die Rädchen aufgesammelt. Ich war doch sehr erleichtert. Als ich Hans später die Geschichte erzählte, grinste er nur und tätschelte mir den Kopf. Später haben wir dann noch eine tour zusammen gemacht. Ich wurde naß und kalt und Hans naß und nicht kalt, aber schön war es.


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