Samstag, 21. Juni 2014

Altes und junge Menschen

Einen Besuch wert war noch die liebevoll restaurierte Wallfahrtskirche Maria Laab in der Nähe von Perg. 1092 wurde sie zum erstenmal erwähnt.



 



Im Gegensatz zum Mühlviertel, wo die Häuser, Höfe und Kirchen herrausgeputzter wirken, macht das Waldviertel oft einen etwas  heruntergekommen und ein wenig verwarlost Eindruck. Selten findet man das fröhliche Gelb oder Blau.
Selbst an dem historischen Eggenburg nagt der Zahn der Zeit, in welcher Hinsicht auch immer.
Viele Geschäfte stehen leer, selbst der große Gasthof auf dem Mark. Ich frage mich, wo die Leute nach dem Kirchgang nun Essen gehen oder wo die Kerle ihren Frühschoppen halten (eine Frage, die ich mir in Mönchengladbach nie stellen würde!!)
Eggenburg gehört zu den 11 Stadtmauerstädten Niederösterreichs. Sie ist noch zum größten Teil  umbeben von einer fast intakten Stadtmauer. In der Mitte liegt der Hauptplatz mit dem Grätzl, einem Häuserblock, der auf dem riesigen Platz gebaut wurden, da ansonsten in der Stadt keinen Platz für neue Häuser gab. Ebenfalls auf dem Platz befindet sich der Pranger,
nur für pöse Puben


der noch ziemlich intakt aussieht und das so genannte "gemalte Haus", einem Renaissancebau mit Motiven aus der Bibel. Das  "Gemalte" sind man leider nicht mehr so sehr, wie überall fehlt das Geld zur Renovierung.
Am Kirchplatz ging eine Treppe hinuter zu einer Art Kammer, wo ein Hinweisschild angebracht war, man solle das Licht beim hochgehen wieder ausmachen. Wir machten es erstmal an und staunten nocht schlecht, als wir auf hunderte von Totenschädel und tausende Knochen blickten,


alle säuberlich aufgestapelt. Es ist ein sogenannter Karner oder Beinhaus. Früher würden die Gebeine der Verstorbenen aus Platzmangel oder wegen Umbettungen in eben Beinhäuser - nun ja - gestapelt. Aus rein praktischen Gründen halt.

Jetzt mußten wir uns aber beilen, es zog sich sehr zu, was den traurigen Eindruck, den die Stadt bei uns hinterlies, noch verstärkte. Aber vorher mußten wir noch Brot kaufen. Auf einem Schild an einer Bäckerei hatten wir gelesen, daß es dort Schwarzbrot gab - doch leider leider ist das österreichische Schwarzbrot nicht unser rheinisches Schwarzbrot. Doch das gekaufte schmeckte trotzdem sehr lecker. Und was uns überraschte war, daß das Brot ab 17°° Uhr (die Bäckerei schloß um 17.30 Uhr) um die Hälfte billiger verkauft wurde. Das ist ja ein Ding. Die Bäckersfrau wurde auf diese Art noch Brot los und der Kunde, in diesem Fall wir, freuten uns. Natürlich war die Auswahl nicht mehr so groß.

Noch während wir im Laden standen, kam ein richtiger Guss runter. Die schöne Bäckerin bot uns noch einen Schirm an, ihr seht, sie gehört zu dem kleinen Teil der Östis, die sehr nett war.

Und noch etwas in Eggenburg hat uns sehr gut gefallen. In einer Kirche, die wir besichtigt haben, war, wie in jeder Kirche der Kreuzweg Jesus dargestellt. Schüler haben mit eigenen Bilder und Worten das Leiden Jesus dargestellt, welche Bedeutung es in ihrem Leben hat und wie sie es sehen  und diese wurden unter die Kirchenbilder gehangen.
Bei der Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt z.B. es würde Demütigung und Entwürdigung bedeuten oder bei der Station Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen dachte ein Schüler an tiefe Freundschaft. Es war sehr sehr interessant zu lesen und anszuschauen.

Hier sind die 14 Stationen, ihr könnt ja mal überlegen, was sich für euchbedeuten


1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt
2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter
5. Station: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen
9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
11. Station: Jesus wird an das Kreuz genagelt
12. Station: Jesus stirbt am Kreuz
13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
14. Station: Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt.






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