Sonntag, 19. Mai 2013

Nichts, rien, nada

Es regnet und es ist kalt.
Wir stehen an der Loire

Idylle pur


und zwar so nahe, daß die Fische an unseren Zehen knabbern könnten. Das liegt auch daran, das die Loire Hochwasser hat. So einen Wasserstand haben wir hier noch nie gesehen. Angekommen sind wir in Muides sur Loire am Donnerstag bei windigen aber relativ schönem Wetter. Am nächsten Tag haben wir die erste Radtour gemacht, unter anderm zum Supermarkt (es gabe gegrilltes Huhn (keine Angst, ich erwähne den König nicht, zumindest namentlich nicht) bei strahlendem Sonnenschein), den wir über Umwege erreicht haben..
Doch erstmal an der Loire entlang, obwohl mal sie nicht sehen konnte, es ist da ist ziemlich viel Gebüsch und Gestrüpp zwischen dem Fahrradweg und der Loire gewesen. Egal, es war trotzdem schön. Wir können uns nun rühmen, auf dem Radweg "La Loire à Velo" gefahren zu sein - obwohl, das haben wir ja nicht das erstemal gemacht. Für Interessenten gibt es eine Internetseite, einfach nur Loire und Radweg eingeben. Man bekommt aber hier auch an jeder Ecke Informationsbroschüren und der Weg an sich ist auch sehr gut ausgeschildert. Der Radweg ist übrigens eine Teilstrecke von Eurovelo 6, einem Radweg, der von St. Brévin an der Loire-Mündung bis zum Schwarzen Meer nach Constanta in Rumänien geht.
Nach der schönen Tour und dem Einkauf war es mit der Bewegung allerding vorbei. Gestern hat es bis auf 2 oder 3 Stunden nur geregnet und wir wollten doch Bilder vom Schloß Chambord machen, einem beeindruckendem Schloß mit einer Wendeltreppe, die von Leonardo da Vinci...... aber Schluß. Vielleicht ist es morgen ja schöner und wir können dahin radeln und fotografieren und dann erzähle ich mehr. Wie zu erahnen ist, war es heute auch nicht viel besser und unserer Popos sitzen die Kissen platt. Dafür haben wir einen Tag auf dem Campingplatz geschenkt bekommen. Der Patron meinte nämlich gestern zu mir, daß heute niemand an der Rezeption wäre und ob wir schon bezahlen könnten. Mais oui, habe ich gesagt, ich würde gleich kommen (wir haben uns an dem Waschbecken getroffen, wo ich meine erste Wäsche wusch). Da war er wohl so angetan, daß er uns einen Tag erlassen hat. Überhaupt war er sehr nett, hatte schöne lustige blaue Augen und eine Ringelmütz auf.
Er lobte mich auch wegen meines Französisch, es würden noch lange nicht alle Ausländer so gut sprechen wie ich. So ein Charmbolzen, dabei habe ich die Hälfte der Wörter vergessen, anstatt zB zu sagen - wir sind hier gewesen- sagte ich - wir haben hier - (wie hieß noch der Trainer der Bayern?) Aber er war angetan, ist sogar vom Stuhl aufgestanden und hat sich per Handschlag von mir verabschiedet. Und solange ich meine französischen Patzer bemerke, bin ich auf einem guten Weg denke ich.
So, nun sind meine Finger eiskalt und der Bauch leer. Der Mann sitzt auf seinem Hintern und löst Rätsel anstatt mich zu umsorgen, zu hegen und zu pflegen und mir Abendessen zu bereiten. Also selbst ist die Frau. Es gibt Filet Mignon und Endivien.

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