Wir haben am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein einen
Strandspaziergang machen wollen. Man sah
die Bucht von Rosas, die aus der Ferne sehr hübsch aussieht. Helle Häuser
schmiegen sich an den Berg und durch die Sonne flimmert das Meer leicht. Die
Gegend ist ein Hotspot für Surfer. Der Himmelsstern meinte doch neulich glatt
zu mir, es würde ihm ja schon in den Fingern jucken, sich noch mal auf ein
Brett zu stellen. Mich würde es freuen. Ich meinte, er könne ja in Roermond am de Weerd noch mal üben. Ich
wüsste auch einen, der bestimmt mit üben würde, gell Bub? Nach Rosas muß man aber nicht unbedingt hin,
es gibt viele schönere Orte in Spanien. Dem schließt sich Empuira Brava an,
einer spanischen Touristenhochburg. Der Kern von Empuria ist eigentlich sehr
nett. Kleine hübsche weiße Häuser im spanischen Stil oder dem, was man sich
unter spanischem Stil vorstellt, die an Kanälen liegen. Hat was Idyllisches.
Nur das sie umgeben sind von hässlichen Hotels und allem was das Touristenherz
begehrt. Nippesbuden neben Kneipen und umgekehrt. Aber von irgendwas müssen die
Spanier ja leben und wem es nicht gefällt, der muß ja nicht hinfahren und
während der Saison schon mal gar nicht.
Wir sind also zum Strand, linker Seite die Bucht von Rosas,
vor uns das Meer, das tobte. Es war immer noch sehr, sehr starker Wind. Es tat
richtig weh in den Ohren und der Sand pickste und war überall dort, wo man ihn
nicht gerne hat. Wir sparten und also den Strand und gingen einen Wanderweg entlang. Der Wind war da
nicht viel weniger stark und meine ursprüngliche Lust und das schöne Gefühl,
bei blauem Himmel und strahlender Sonne Ende Oktober am Mittelmeer zu spazieren,
ließ doch spürbar nach. Stellenweise übten wir uns in ziemlicher Schräglage.
Der Ausspruch „vom Winde verweht“ bekam auf einmal eine bedrohliche Bedeutung.
Ich weiß nicht, ob es für einen leichten Menschen einfacher ist, bei heftigem
Sturm spazieren zu gehen, ich fand es auf jeden Fall anstrengend und tabste
leicht missmutig hinter Hans her – und so etwas mag er überhaupt(!!!!) nicht.
Der leckere Apfel einer der Apfelplantagen half aber ein wenig. Sehr lecker.
So, nun kommt der Zeitpunkt, wo ich mal etwas zu unserer
Ehrenrettung sagen muß. Wie ihr ja mitbekommen habt, gehören wir zu der Spezies
der Sammler und Jäger. Wir sammeln Möhren, Zwiebeln, Kartoffeln, Erbsen,
Feigen, Orangen, Äpfel, Kakis, Melonen, Köhler, Kräuter aller Art usw.
ABER nur
wenn sie „vor dem Zaun“ sind, d.h. ein Feld ist schon abgeerntet oder die
Plantage ist verlassen, bwz. wird nicht mehr bewirtschaften. Alles andere ist
tabu. Ich mag es auch nicht, wenn man bei uns in den Garten hüpft und den
Porree stiebizt (Porree haben wir dieses Jahr mal angepflanzt).
Nachdem Apfel ging es ins Dorf. Da gab es nicht viel zu
gucken. Eigentlich nix und die Kirche war auch zu. Aber der Bäcker hatte auf.
Also gab es ein Teilchen „con Crema“, aber wo die sein sollte weiß ich
nicht. Es war eine Art Blätterteig mit Füllung. Nun eßt mal Blätterteigteilchen
bei Windstärke XXL, das Teilchen verflüchtigte sich schon außerhalb unsere
Bäuche. Nach 2,5 Stunden waren wir Gott sei Dank wieder am Womi. Meine Harre
brauchten eine Haarkur, nur damit ich sie halbwegs wieder gekämmt bekam. Habe
ich mich mal über den Wind von Gruisson ausgelassen?? Vergeßt es.
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