Statt der üblichen Rückreise über Tournon, sind wir durch das
Landesinnere gefahren.
Durch die Cevennen,
dem Land in dem die Kastanien blühen.
Binnen kürzester Zeit hat der Himmelsstern eine riesige Tüte der braunen
Köstlichkeiten gesammelt. Nun werden die abends als Nachtisch verputzt. Der
Schatzi mag sie geröstet, sprich warm und ich von klein auf kalt. Das ist
allerdings mit Arbeit verbunden. Wer einmal Kastanien im Rohzustand gepellt
hat, weiß wovon ich rede. Und ich stelle dabei fest, dass sich nichts geändert
hat. Schon immer musste ich die rohen Kastanien pellen. Wenn ich fragte
(früher, bei mir zu Hause, wenn ich mit meiner Mama und dem wbgB (dem
weltbesten großen Bruder) vor dem Fernseher saß und unbedacht fragte, ob noch
jemand Kastanien wollte, kam es im Duett, nein Danke. Doch wenn ich eine
Kastanie fertig hatte, kam immer, och, eigentlich hätte ich doch gerne eine.
Und auch heute sagt der Schatzi nicht nein, wenn ich ihm voller Liebe im Herzen
eine Kastanie hinlege (obwohl er doch die gerösteten viel lieber mag).
Manchmal wurde es etwas eng, wir sind übrigens ganz rechts in der Parkbucht |
aber sehr.... |
....schön.... |
...ist es da |
Bekanntschaft haben wir mit der sieben Monate alten Lerke
gemacht, die mit ihren Eltern Frankreich kennen lernte. Und mit der netten
Verkäuferin vom Le Clerque Supermarkt, die zuerst den nachfolgenden Kunden
sagte, sie müssten noch ein wenig warten und dann kurzer Hand die Kasse schloss
als Hans noch mal durch den Supermarkt flitzen musste, weil wir den Mozarella
vergessen hatten. Dafür hat sie die ganze Zeit verzückt an unserem Basilikum
gerochen.
Gar königlich standen wir in der Auvergne.
Der holländische
Handwerker, der dort arbeitet, erzählte uns, dass er dort für 5- 6 Euro die
Stunde arbeiten würde. Er könne froh sein, wenn er mal in Urlaub fahren könnte,
die Besitzer jedoch zwei bis dreimal im Jahr. Das sind die Momente, wo ich immer
die Schnauze halte……
Und auf der Fahrt zum Mücken-Michel (Mont St. Michel)
passierte das übliche Missgeschick, das uns immer passiert. D.h. etwas passiert
immer auf einer Reise. Wir hielten am Ortsausgang von Melle, um kurz etwas
nachzuschlagen, als der Motor streikte. Er sprang einfach nicht mehr an. Gezündet
– nix, noch mal gezündet – nix, noch mal gezündet – wieder nix……. nix. Der Schatzi guckt unter der Motorhaube
nach – nix, bis auf den Motor, aber da war nichts Defektes zu erkennen. Ich
kramte in meinem Gedächtnis schon nach den passenden Vokabeln für den Abschleppdienst und packte im Geiste die Tasche für das Hotel,
als der Mann einen Schlüsselwechsel vorschlug. Nach zwei Versuchen zündete der
Motor wieder – Gott sei dank. Vermutlich, so der Meister, ist während einer
heftigen Regenschauer die Elektronik seines Schlüssels (die
Schlüsselverkleidung ist altersbedingt leicht defekt), nass geworden. Nun sind wir also am Mt. St. M. und gucken
ihn uns in abendlicher Beleuchtung voller Verzückung an.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen